Geesthacht: Feuerwehr mit neuem Führungsduo

Führungswechsel bei der mit mehr als 200 Mitgliedern größten Feuerwehr im Lauenburgischen – der Feuerwehr Geesthacht. Wehrführer Sascha Tönnies (38) und sein Stellvertreter Dennis Bruhn (39) bilden das neue Führungsduo. Der ehemalige Feuerwehrchef Sven Albrecht und der bisherige Vize Heiko Brett wurden jetzt verabschiedet. Albrecht übergab der nächsten Generation das Buch „Falsche Taktik – große Schäden“. „Es liegen viele Herausforderungen vor der Wehr“, so Albrecht, der betonte, dass man auch als Chef nur so gut performen können wie die Mannschaft. Albrecht war als 16-Jähriger in die Feuerwehr Geesthacht eingetreten, arbeitete dann als Schriftführer im Vorstand mit, wurde stellvertretender Wehrführer und schließlich vor zwölf Jahren der Mann für die Spitze des Ehrenamtes mit extremer Verantwortung. Der 54-Jährige hätte das Amt auch gerne noch weiter ausgeführt, doch nach einem Jobwechsel vor fünf Jahren in Hamburg sei ihm das nicht mehr gemäß seines Anspruches möglich. Heiko Brett, vor sechs Jahren zum Stellvertreter gewählt, hörte ebenfalls auf – beide machten für jüngere Kräfte Platz. Unter anderem Torsten Möller, der stellvertretende Kreiswehrführer, und Amtswehrführer Ralf Kreutner dankten Albrecht wie Brett für deren Engagement. Möller verkniff sich einen Seitenhieb auf Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) nicht, der nur Albrecht ordentlich mit Entlassungsurkunde, Geschenk und Blumen verabschiedete und für Brett nur ein Wort in der Rede auf Albrecht übrig hatte. „Es ist wichtig, auch den stellvertretenden Ortswehrführer zu danken“, betonte Möller. „Ihr seid immer ein Stück voraus gewesen, zollte Kreutner dem scheidenden Führungsduo seinen Respekt. 150 Einsatzkräfte, 25 Jugendfeuerwehrleute und 25 Mitglieder der Kinderabteilung gehören zur Feuerwehr Geesthacht – bald mit einer dritten Wache an der Mercatorstraße zusätzlich zur Zentrale am Kehrwieder, der Ortswehr in Grünhof-Tesperhude. Karin Albrecht, die das Ehrenamt ihres Mannes stets mit unterstützt hatte, begrüßte ihn in seiner neu gewonnenen Freizeit mit einem Gedicht. Auszug in Anspielung auf den Kommandowagen: „Und solltest du mal an dein Einsatzfahrzeug denken, kannst du im Garten diesen Mercedes lenken.“ Ihren Chef, der nachher mit einem „Tschüss“ ging, verabschiedeten die Retter mit Standing Ovations – wohl wissend, dass sie sich auf seine Unterstützung weiterhin verlassen können. „Wir freuen uns auf unsere neuen Aufgaben und können vermutlich noch gar nicht abschätzen, welche Aufgaben auf uns warten“, sagte Tönnies. Sein Amt als Zugführer wurde durch Markus Rieckmann neu besetzt, Bruhn als Gruppenführer folgt Philipp Hamann. Tönnies arbeitet hauptberuflich bei der Werkfeuerwehr des Kernkraftwerkes Krümmel, Bruhn ist im Unternehmen als Ingenieur beschäftigt. Von Timo Jann