„Es macht Spaß als Ministerpräsident Geld zu übergeben, das uns der Bund zur Verfügung gestellt hat“, erklärte Daniel Günther mit einem verschmitzten Lächeln, als er ein kurzes Grußwort an die versammelten Gäste – die Bürgermeister/innen des Schulverbandes, Mitarbeiter der Schulverwaltung, Repräsentanten der Stadt sowie Schüler und Lehrer – richtete.
Günther betonte, dass Investitionen in die Bildung richtig seien, da diese in Deutschland einen wichtigen „Rohstoff“ darstelle. Angesichts der vorausschauenden und vorangeschrittenen Planungen seit 2015, als bereits ein Neubau an den Alttrakt der ehemaligen Hauptschule angefügt wurde, sehe er das Geld „gut investiert“.
Er sei zudem froh, dass jüngst auch der Digitalpakt Schule abgeschlossen wurde. Dies alles seien „richtige und notwendige Schritte“. „Und wenn’s teurer wird“, fügte er noch hinzu, „dann ist das nicht unser Problem.“
Denn der Anteil des Landes ist schon recht hoch: Etwas mehr als 1,4 Millionen Euro (70 Prozent) schießt das Land Schleswig-Holstein im Rahmen des Schulbau- und Schulsanierungsprogramms „Impuls 2030“ hinzu. Das Projekt an der GLS ist mit insgesamt zwei Millionen Euro veranschlagt. Knapp 600 000 Euro muss der Schulverband Stadt Ratzeburg/Amt Lauenburgische Seen selbst tragen.
Sanierungsmaßnahmen
Vier Bereiche umfasst die energetische Sanierung des Altbaus an der GLS. Zuerst wird der Flurgang vor dem Klassentrakt, der zum Schulhof weist, abgebrochen. An seine Stelle tritt ein zweigeschossiger Vorbau, der an den neuen Klassentrakt (2015) mit dessen Aufzug angeschlossen wird, so dass ein barrierefreier Zugang auch zum Obergeschoss des Altbaus gewährleistet wird.
Danach wird der östlich gelegene Klassentrakt, der Altbau-Verbindungsflur und der ehemalige Fachklassen-/Aulatrakt energetisch saniert und renoviert. Darin enthalten sind vor allem neue Fenster, Dämmungen und hinterlüftete Fassaden.
Nach Beschluss des Ratzeburger Schulverbandes hatte der zuständige Fachbereich Schulen, Sport, Familie, Jugend und Senioren der Stadt 2018 eine Bewerbung mit dem Vorhaben der „Energetischen Sanierung des Altbaus der Gemeinschaftsschule“ im Rahmen des Kommunalinvestitionsgesetzes beim Land eingereicht und war in dessen Prioritätenliste aufgenommen worden.
Architekt Werner Grage, der gemeinsam mit seiner Gattin Hendrike Streich-Grage für die Planung und bauliche Ausführung zuständig ist, erklärte, dass die Baumaßnahme im Frühjahr 2020 beginnen solle. Der konkrete Termin hänge von der Witterung und der Verfügbarkeit der Handwerksfirmen ab, die nach wie vor sehr ausgelastet seien.
Begonnen werde mit dem Abbruch des Flurtraktes, so Hendrike Streich-Grage. Anschließend würden die weiteren Arbeiten erfolgen. Der Einbau der sonnen- und wärmeschutzverglasten Fenster erfolge in den Ferien.
Alle Arbeiten laufen parallel zum Schulbetrieb, was zum einen die Rücksichtnahme von Schülern, Eltern und Lehrern erfordere, zum anderen bedeute dies aber auch eine langsamere Vorgehensweise der Firmen, die wiederum ihrerseits Rücksicht auf den Schulbetrieb nehmen sollen und wollen.
Schulleiter Henning Nitz und die frisch gekürte Schulverbandsvorsitzende Julia Stricker dankten Günther für sein Kommen, aber noch mehr für sein Gastgeschenk.
Joachim Strunk