Golfclub am Sachsenwald rüstet auf: E-Zäune und Gitter zum Schutz vor Wildschweinen

Der Golfclub am Sachsenwald in Dassendorf hat aufgerüstet, und die Gemeinde hält regelmäßig Kontakt zum Jagdpächter. Auf der Landesstraße zwischen Dassendorf und Aumühle gilt jetzt auf Anordnung des Landes Tempo 50. Seitdem die Familie von Bismarck im April die Gatter ihres Sauparks öffnen musste, haben die Bewohner und Gäste der Sachsenwaldgemeinde Angst vor plötzlicher Konfrontation mit Wildschweinen. Wildschweine kreuzen den Schulweg: Der zwölf Kilometer lange Zaun des Sauparks (450 ha) wurde an mehreren Stellen geöffnet. Damwild und Wildschweine haben nun freie Bahn. Eine neue Situation für Mensch und Tier. Das Rotwildgatter war in den 70er Jahren eingerichtet worden und musste ebenfalls auf Drängen des Landes geöffnet werden. Hintergrund für die Auflösung der beiden Gatter ist eine Änderung des Landesjagdgesetzes im Jahr 1999. Die darin enthaltene Übergangsfrist lief 2014 aus. Klagen der Bismarcks gegen die Öffnung waren erfolglos. Eigentümer des Sauparks ist Maximilian Graf von Bismarck. Nicht nur die Mitglieder des Golfclubs, sondern vor allem auch die Bewohner der Waldsiedlung in Dassendorf und die Kinder, die den Radweg an der Landesstraße auf dem Weg zur Schule nutzen, sind verunsichert. „Auch die Tiere sind irritiert“, sagt Bürgermeisterin Martina Falkenberg. Ein trächtiges Tier auf der B 207 zwischen Brunstorf und Dassendorf habe den Zusammenprall mit dem Auto nicht überlebt. „Einige Bürger in der Waldsiedlung haben ihre Zäune erhöht. Die Wildschweine wurden bereits mehrfach in ihren Vorgärten gesichtet“, so die Bürgermeisterin. Auch die Hundebesitzer, die den Totenweg gern als Spazierweg nutzten, seien ständig auf der Hut. Ein Hund sei bereits von einem Wildschwein gebissen worden. Viehgitter an den Zufahrten zum Golfclub: Rund 30 000 Euro hat der Golfclub am Sachsenwald investiert, um seine rund 1000 Mitglieder vor der Begegnung mit Wildschweinen zu schützen. Der Golfplatz liegt unmittelbar am Wildgatter. „Zwischen Dassendorf und Aumühle wurden schon große Rotten gesehen, die auf der Suche nach neuen Revieren waren“, sagt Olaf Kabke, Vorsitzender des Golfclubs. Bisher sei der Golfclub verschont worden, dennoch habe man Vorsorge getroffen: Elektrozäune erhöht, Tore eingerichtet und fünf Viehgitter eingebaut. „Wir haben großen Aufwand betrieben, die E-Zäune müssen ständig kontrolliert werden“, sagt Kabke. Die Viehgitter sollen den Wechsel der Tiere verhindern. Andreas Meyer, Head-Greenkeeper: „Die Wildschweine gehen da nicht rüber, weil sie nicht nach unten gucken mögen und die eingebauten Stangen zu rutschig sind.“ Hoffentlich hat er recht. Lesen Sie auch: Maximilian von Bismarck muss die Jagdgatter im Sachsenwald öffnen Von Silke Geercken