Eigentlich hat der Vater von zwei Pflegekindern BWL und Publizistik studiert und 20 Jahre als Journalist gearbeitet, dann aber haben sich der gebürtige Hamburger und seine Frau für die Aufnahme von zwei Pflegekindern entschieden – und damit änderte sich vieles. Doch der Reihe nach: Vor 15 Jahren ist das Paar nach Aumühle gezogen. 2011 kamen die beiden Pflegekinder, Geschwister, damals 10 und 22 Monate jung. „Und da meine Frau eine erfolgreiche Werbeagentur hat und ich gerade erst angefangen hatte, mich nach einer Ausbildung als Mediator selbstständig zu machen, lag die Entscheidung nahe, dass ich zu Hause bleibe und Kinder und Haushalt betreue“, sagt Suhk und lächelt. Ein Schritt, den er nie bereut habe. „Die Kinder brauchten anfangs sehr viel Zuwendung. Da war klar, dass nicht beide Eltern berufstätig sein können.“ 2011 gab es eine weitere Wende in seinem Lebenslauf. Der Ortsverband Sachsenwald der Grünen wurde gegründet. Nur sieben Bürger aus Aumühle, Wohltorf und Dassendorf waren anwesend und durften gleich Vorstandsarbeit leisten. Auch Knut Suhk machte mit. 2015 traten die Grünen in Aumühle zum ersten Mal zur Kommunalwahl an, erhielten zwei Sitze. Bei der Kommunalwahl im Mai 2018 konnten fünf Sitze in der Gemeindevertretung beansprucht werden.
Grüner Südkreis
Im Süden des Kreises Herzogtum Lauenburg haben die Grünen bei den Kommunalwahlen im Mai zum Teil sensationelle Ergebnisse erzielt. Die Folge: Es gibt mit Dirk Petersen (Wentorf/Hamburg), Klaus Tormählen (Börnsen) und Knut Suhk (Aumühle) drei grüne Bürgermeister im Kreisgebiet.
Dass Suhk Bürgermeister werden würde, war die nächste Überraschung. Der zunächst erkorene Kandidat der CDU war beruflich noch zu eingespannt. Es gab zwei andere Kandidaten – von CDU und den Grünen. Suhk gewann mit 15 zu 7 Stimmen. „Das Amt macht mir richtig Spaß, auch wenn es ein Fulltimejob ist“, sagt der neue Bürgermeister, der seinen Vorgänger Dieter Giese (80) ablöste. Mit Verwaltung kennt er sich inzwischen aus. Suhk ist seit drei Jahren Kreistagsabgeordneter. An Aufgaben mangelt es in der 3000 Einwohner zählenden Gemeinde nicht: Die Parksituation am Bahnhof soll durch eine Parkpalette entspannt werden , Straßen müssen saniert werden, der Sportverein braucht ein neues Heim. Das alles kostet Geld, das auch in der Sachsenwaldgemeinde nicht mehr so reichlich fließt. Sorgen bereitet die Schulsituation. Es gibt eine zweizügige Grundschule, aber in der Nachbargemeinde Wohltorf wurde eine Privatschule eröffnet. „Dort gibt es bereits Wartelisten für Erstklässler. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt. Wir wollen unsere Schule behalten“.
Silke Geercken