Impfzentrum Süd startet: Hunderte Termine im Geesthacht noch frei

96 Personen sind innerhalb von drei Stunden zum Auftakt des Impfzentrums-Süd in Geesthacht geimpft worden. Das hat Karsten Steffen, Leiter des Impfzentrums Geesthacht, bei einem Besuch der Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung, Dr. Monika Schliffke, mit den beiden CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Claudia Schmidtke und Norbert Brackmann im Impfzentrum bekanntgegeben. Auch Biontech verimpft: Während 90 Personen den Impfstoff Astrazeneca erhielten, musste auch eine Ampulle Biontech verimpft werden, da einige der Impflinge zum Zeitpunkt der Zweitimpfung mit Astrazeneca in zehn Wochen die derzeit zulässige Altersgrenze des Vakzins von 65 überschritten hätten. „Wir haben im Vorfeld die uns zur Verfügung gestellten Listen überprüft und eine entsprechende Bestellung des Impfstoffes vorgenommen“, sagt Steffen. Eigentlich soll in Geesthacht nur Astrazeneca verimpft werden. Grundsätzlich zog Steffen eine positive Bilanz des Auftakttages. Dabei habe man natürlich auch von Erfahrungen des ersten Impfzentrums in Alt-Mölln profitiert. So sei ein Großteil des Personals bereits dort eingesetzt gewesen. Der Andrang der Impfwilligen ist allerdings deutlich geringer als ursprünglich erwartet. So war am Sonntag selbst lange noch für Montag noch ein Termin verfügbar. Auch für die kommenden Tage sind über das Onlineportal des Landes noch zahlreiche Termine verfügbar – im März insgesamt sind es mehrere hundert allein in Geesthacht. Bis Anfang Mai stehen aktuell in beiden Impfzentren mehr als 1400 Termine zur Verfügung – und das ist nur der freigeschaltete Teil der möglichen Termine. Auch Impfungen von Hausärzten und Mitarbeitern möglich: KVSH-Vorstandsvorsitzende Schliffke verteidigte die Situation. Mit der am Freitag vereinbarten Öffnung der Termine für Ärzte und Personal in den Praxen dürfte sich das schnell ändern. Grund ist die derzeit vergleichsweise hohe Verfügbarkeit des Impfstoffes von Astrazeneca gegenüber dem auch für über 65-Jährige zugelassenen Impfstoffen von Biontech und Moderna. Ein Problem ist allerdings, dass laut Schliffke etwa 30 Prozent der niedergelassenen Hausärzte über 65 Jahre alt sei und daher die Impfstoff Biontech oder Moderna benötige – Impfstoff der derzeit eigentlich dringend für die über 80-Jährigen der Prioritätengruppe 1 benötigt wird. Neben Ärzten und medizinischem Personal gehören in die Impfgruppe 2 „Hohe Priorität“ neben Menschen mit ausgewählten Vorerkrankungen auch die im Lauenburgischen bereits teilweise aus Restdosen geimpften Mitarbeiter im Gesundheitsamt, bei Demonstrationen eingesetzte Polizisten und auch Kontaktpersonen von pflegebedürftigen oder erkrankten Personen, soweit diese nicht stationär untergebracht werden. Für diese Menschen kommt auch eine Impfung mit Astrazeneca in Frage. Die ebenfalls zur Gruppe „Hohe Priorität“ gehörenden Menschen über 70 Jahren sollen nach derzeitigem Stand mit Biontech geimpft werden. SafeVac 2.0 soll Impferfahrungen erfassen: Neben der Impfung an sich betonte KVSH-Vorstandsvorsitzende Schliffke auch, wie wichtig das Sammeln von Impferfahrungen sei. Die vom Paul-Ehrlich-Institut entwickelte App SafeVac 2.0 werde dazu leider noch viel zu wenig genutzt, bedauerte Schliffke. In der App könnten Menschen ihre Erfahrungen mit den Impfstoffen erfassen und so wichtige Informationen für die weitere Bewertung der Impfstoffe liefern. Lesen Sie auch Mölln: So lief der erste Tag im Wechselunterricht an der Till-Eulenspiegel-Schule "Negativer" Auftakt im Berkenthiner Corona-Testzentrum Mithilfe der App werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv drei oder vier Wochen nach jeder COVID-19-Impfung nach gesundheitlichen Beschwerden befragt. Weitere Befragungen zum gesundheitlichen Befinden erfolgen sechs und 12 Monate nach der letzten Impfung, beschreibt das Institut die App. Je mehr geimpfte Erwachsene teilnehmen und Informationen übermitteln würden, desto aussagekräftiger sind die entsprechenden Daten, heißt es. Von Holger Marohn