Kita-Kinder stürmen die Städte

Die Kindertagesstätten im Kreis stehen vor großen Herausforderungen zum Beginn des Kita-Jahres 2019/20 im August. Allein in Geesthacht stehen 165 Kinder auf der Warteliste, darunter 65 unter drei Jahren. In Schwarzenbek hat die Stadt eine befristete Betriebserlaubnis für die Kita Pavillon (ehemalige Realschule) erteilt. In Mölln und Ratzeburg müssen bestehende Kitas erweitert werden, um dem Ansturm gerecht zu werden. Ein weiteres Problem, das alle Kitas zunehmend umtreibt: Fachpersonal ist Mangelware. Der Kreis hat eine Prioritätenliste: „Die Stadt Geesthacht versucht, mit vielen Einzelmaßnahmen für Entspannung zu sorgen und weitere Plätze zu schaffen“, sagt Pressesprecher Torben Heuer. So soll in der Kita Edmundsthal eine Übergangskita eingerichtet werden. Weitere Plätze sind im Zuge der Belegung der Hafencity und des Bebauungsgebiets Finkenweg-Nord geplant. Die von der Christus-Gemeinde betriebene Kita Arche Noah plant eine Erweiterung, der Altbau stammt aus dem Jahr 1971. Der Kreis hat eine Prioritätenliste mit 26 Vorhaben in Geesthacht aufgestellt. Auf Platz 1 steht die Kita der Kirchengemeinde am Worther Weg, auf Platz 2 der Neubau der ASB-Kita. Der Kreisjugendhilfeausschuss wird sich am 14. Februar (17.30 Uhr, Familienzentrum Neuer Krug 31) mit der Problematik auseinandersetzen. 45 Kinder warten auf Hortplatz: In Schwarzenbek ist die Situation ebenfalls prekär. Gerade wurde die Kita-Entwicklungsplanung im Sozialausschuss vorgestellt. Danach gibt es 66 Kinder bis drei Jahre, die zum neuen Kita-Jahr auf einen Krippenplatz warten. Auffangen will die Stadt, die die Kita- und Hortplätze zentral vergibt, die angespannte Situation mit 50 frei werdenden Plätzen aus dem Elementarbereich und der Kindertagespflege. 45 Kinder warten auf einen Hortplatz. Sie sollen in Kita-Horts und im Bereich der offenen Ganztagsschule betreut werden. Es ist eine weitere große Aufgabe für die Europastadt, die die Zahl der Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren auf neun erhöht hat. Kita St. Elisabeth sucht Erzieherinnen: In der Kita St. Elisabeth (Träger ist die evangelische Kirchengemeinde Schwarzenbek) hat man bereits auf den erwarteten Ansturm der jüngsten Bürger reagiert. Zurzeit gibt es 186 Kinder in elf Gruppen. Ein Anbau entsteht für die zwölfte Gruppe, die zehn Krippenplätze anbieten wird. Kita-Leiterin Christina Bethien steht vor einer weiteren Herausforderung: eine Stelle ist vakant, Erzieherinnen werden dringend gesucht. In Ratzeburg gibt es derzeit sieben Kitas. Die Kirchengemeinde St. Petri plant einen Ersatzbau mit Option der Erweiterung in der Seedorfer Straße. Im Kindergartenjahr 2018/19 konnte der Bedarf gedeckt werden. Wie es zum 1. August 2019 aussehen wird, ist noch offen. „Konkrete Zahlen werden derzeit ermittelt“, sagt Pressesprecher Mark Sauer. In Mölln wird erst Ende Februar feststehen, wie viele Kinder auf der Warteliste stehen. Wie Bürgermeister Jan Wiegels mitteilte, werde über die Einrichtung von 10 Krippen- und 20 Elementarplätzen unter Trägerschaft der evangelischen Kirche am Polleyn-Platz beraten. In Mölln gibt es zehn Kindertagesstätten, darunter zwei Kitas nach Montessori, eine Waldorf- und eine Lebenshilfewerk-Kita. Silke Geercken

Ratzeburg - Kita-Kinder stürmen die Städte