Kulturpreis 2020 der Stiftung Herzogtum Lauenburg an Claudia Bormann

Als ein „Zeichen der Hoffnung für die Kunst und als Symbol der Wertschätzung aller Künstlerinnen und Künstler und als Signal für die notwendige Unterstützung für Kulturschaffende“ bezeichnete Klaus Schlie, Präsident der Stiftung Herzogtum Lauenburg am Sonnabendvormittag die kleine, feine und unter coronabedingt in engstem Kreis gehaltene Vergabe des diesjährigen Kulturpreises im Möllner Stadthauptmannshof. Man habe lange überlegt, erzählte Vizepräsident Wolfgang Engelmann am Rande, ob diese Preisveranstaltung unter den derzeitig schwierigen Bedingungen überhaupt durchführbar sei. Aber man habe es vor allem auch als Wertschätzung gegenüber den zahlreichen Kunstschaffenden empfunden, diese Auszeichnung vorzunehmen. Claudia Bormann, geboren 1956 in Wertheim am Main, versteht sich als Grenzgängerin zwischen Fotografie und Malerei, zwischen Naturwiedergabe und Abstraktion. Seit Mitte der 1990er Jahre lebt sie in Ratzeburg. Zu ihrer Vita gehören ein abgeschlossenes Studium an der Staatlichen Kunstakademie in Stuttgart sowie ein Studium der Kunst- und Literaturgeschichte an der Universität Stuttgart. Bis Ende der 1990er Jahre hat sie ausschließlich als freischaffende Künstlerin gearbeitet. Seit 2000 ist Bormann auch Lehrerin für Kunst am Marion-Dönhoff-Gymnasium in Mölln. Für ihr Schaffen wurde sie unter anderem 2017 mit dem Publikumspreis des Berufsverbandes Bildender Künstler ausgezeichnet. 2016 kürte die Sparkasse Schleswig-Holstein eines ihrer Werke zum „Bild des Monats“. Die fünfköpfige Jury der Stiftung hatte, so Jörg-Rüdiger Geschke als deren Vorsitzender, unter vielen sehr unterschiedlichen Bewerbungen oder Vorschlägen auszuwählen, was sehr schwierig gewesen sei. Unter anderen waren in der engeren Wahl das Brückenfest in Kittlitz als bundeslandübergreifende Kultur im ländlichen Raum, das Forum für Kultur und Umwelt, das in diesem Jahr durch die Proteste von Landwirten an der Ausstellungsfläche am Kreismuseum in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erhielt, sowie das Projekt „Musik in der Scheune“ des Ziethener Fotografen Jens Butz. Lesen Sie auch: Verleihung des 25. Kulturpreises der Stiftung Herzogtum Lauenburg Mölln - Hommage an Möllner Künstler Goedtke – LN - Lübecker Nachrichten Mölln - Kinomacher Wehmeier erhält Kulturpreis – LN - Lübecker Nachrichten Als Einzelpersonen nannte Geschke die Künstlerinnen und Künstler Ludwig Vöpel aus Büchen, Almuth Grätsch vom Lebenshilfewerk Mölln sowie Antje Ladiges-Specht aus Klein Zecher. Die Entscheidung der Jury letztlich für Claudia Bormann begründete Geschke mit der „außerordentlichen Qualität“ und dem „überregionalen Renommee“ ihrer Arbeiten. Das seien für die Kunst wichtige Kriterien. Für den Kulturpreis der Stiftung führte er aber außerdem noch die wichtige regionale Verankerung und das gesellschaftliche Engagement der Künstlerin auf. Bormann bedankte sich in ihrer kurzen Rede, sie sei stolz, nun in einer Reihe erfolgreicher, ehemaliger Kulturpreisträger genannt zu werden, aber auch dass dieser Preis sie weiter „sichtbar“ mache nach den vielen Veranstaltungsabsagen wegen der Pandemie. Den Förderpreis für Jugend und Kultur erhielt im Rahmen der Veranstaltung das Projekt „Beat and Dance“ des Jugendzentrums Schwarzenbek. Die Jury würdigte dessen herausragende Leistung im Rahmen des Kultursommers am Kanal 2020. Musikerinnen und Musiker hatten sich und ihre Kunst in dieser Zeit per Video online dem Publikum präsentiert. Von Joachim Strunk