Labor LADR in Geesthacht macht Jagd auf Corona-Mutationen

Etwa 50 000 Testungen von Corona-Abstrichen werden beim LADR Laborverbund des LADR Zentrallabors Dr. Kramer und Kollegen in Geesthacht pro Woche angefordert. Die neue Verordnung zum Kampf gegen Mutationen des Corona-Virus, die Coronavirus-Surveillanceverordnung (CorSurV), schreibt vor, dass fünf Prozent der Positiv-Proben zusätzlich auch auf Virus-Mutationen untersucht werden sollen. 6000 Positiv-Testungen pro Woche: Das LADR Zentrallabor in Geesthacht hat nun angekündigt, weit über diese Forderung hinauszugehen. „Wir suchen jetzt sozusagen in einer Großfahndung in allen SARS-CoV-2-PCR-positiven Proben nach der Mutation N501Y“, sagt Laborchef Prof. Dr. Jan Kramer, ärztlicher Geschäftsführer des LADR Laborverbunds. Damit wolle man der britischen Virusvariante „auf die Spur kommen“. Lesen Sie auch Berkenthiner Landfrauen bleiben fit – per WhatsApp Krankenhäusern im Kreis Herzogtum Lauenburg gehen Intensivbetten aus Corona: Neue Maskenpflicht im Herzogtum Lauenburg gut angenommen Denn nach bisherigem Stand der Wissenschaft stelle besonders die Mutation N501Y des Coronavirus derzeit eine der wichtigsten Ursachen für die starke Ausbreitung von Covid-19-Fällen in Europa und somit in Deutschland dar. Etwa 6000 positive Ergebnisse stellen die Labore bei LADR derzeit pro Woche fest. Das sind zwölf Prozent der eingereichten Abstriche. Mutationsanalyse erfolgt taggleich: In einer breit angelegten Initiative würden ab sofort alle PCR-positiven Proben mittels spezifischer PCR-Verfahren auf die Mutation N501Y (B.1.1.7) gescreent. „Diese Mutationsanalyse erfolgt taggleich zusammengefasst für die Schleswig-Holsteiner LADR Labore im regionalen Zentrallabor in Geesthacht“, heißt es. Möglich machen die zusätzlichen Tests in diesem Umfang auch die derzeit rückläufigen Testanforderungen bei inzwischen größeren Kapazitäten. Die Testkapazität in den LADR Laboren mit insgesamt jetzt 85 000 SARS-CoV-2-PCR Tests pro Woche sei aktuell lediglich zu 60 Prozent ausgelastet, teilt LADR mit. Neben einer deutlich verminderten Anzahl an Testanforderungen beruhe dies auch auf erneuten Investitionen in die Testverfügbarkeit im November, als Geräte, Reagenzien und Plastikmaterial wieder lieferfähiger waren, heißt es. Nationales Konsiliarlabor ordnet Mutationen zu: Die Ergebnisse des PCR-basierten Mutations-Screenings werden an die LADR Einsender und Gesundheitsämter übermittelt. „In diesem Screening auffällige Proben werden zudem anschließend durch eine Gesamt-Genomsequenzierung tiefer gehend charakterisiert“, sagt Kramer. Damit sei eine genaue Zuordnung zu allen weltweit zirkulierenden Virusvarianten durch das nationale Konsiliarlabor möglich. Von Holger Marohn