Landrat lobt Mut zur Investition

Sichtlich stolz und mit Freude erfüllt begrüßte der Schulverbandsvorsteher die versammelten Gäste – Bürgermeisterinnen und Bürgermeister als Mitglieder des Schulverbands, Gemeindevertreter aus Berkenthin, Vertreter des Sportvereins TSV Berkenthin, am Bau Beteiligte, Mitarbeiter des Amtes und nicht zuletzt auch Landrat Dr. Christoph Mager. Dieser hatte die Grundschule in Berkenthin selbst vor mehr als 30 Jahren besucht und erinnerte sich auch noch an die alte Sporthalle: „Damals war das Sportangebot recht überschaubar“, und angesichts des maroden Baus, in den es zuletzt häufig hereingeregnet hatte, fügte er hinzu: „Gut, dass sie weg ist“. Viel Lob gab es für die Halle, eine „unechte Dreifeldhalle“ mit den Spielfeldmaßen 22 mal 45 Metern, deren Bau erfolgreich von Bauingenieur Jörg Behnke (Büro AWE Ingenieurgesellschaft mbH, Stahnsdorf) geleitet wurde, nicht nur für den transparenten, gläsernen Eingangsbereich – „man ist beim Betreten der Halle gleich mitten im Geschehen“ –, sondern auch für die helle, farbenfrohe und luftige Gestaltung. Die Planungszeit hatte laut Thorn angesichts der ständigen Probleme der alten Halle „gefühlt zehn“, tatsächlich aber vier Jahre gedauert. In dieser Zeit hatte Thorn, der hauptberuflich Fachbereichsleiter Schule und Sport in der Hansestadt Lübeck ist, sich als Projektleiter viele Ideen aus der großen Nachbarstadt zu eigen gemacht, nach möglichen Fördermitteln Ausschau gehalten, alternative Finanzierungen geprüft und Verhandlungen mit Privatinvestoren im Rahmen eines ÖPP-Verfahrens (öffentlich-private Partnerschaft) geführt. Am Ende wurde eine Halle gebaut, die von der Kubatur und der Ausstattung bereits viermal in Lübeck errichtet wurde. Hierdurch, aber auch durch die Anmeldung des Projekts als Betrieb gewerblicher Art nach Körperschaftssteuerrecht konnten die Baukosten deutlich reduziert werden. Die liegen, wie berechnet, bei netto knapp drei Millionen Euro. Vom Land hat die Gemeinde ein zinsgünstiges I-Fonds-Darlehen über 2,2 Millionen Euro erhalten. Der Rest wird langfristig am Kapitalmarkt finanziert. Schulverband, Gemeinde und TSV Berkenthin tragen die Schuldendienstleistungen und laufenden Betriebskosten. Sparen konnte man zudem, weil die Gemeinde Berkenthin aus steuerlichen Gründen als Bauträger auftritt, obwohl die Halle auf dem Grund und Boden des Schulverbands steht und in erster Linie der Schule und Sportvereinen zur Verfügung steht. „Allerdings“, freute sich Berkenthins Bürgermeister Michael Grönheim, „wird mit der Halle gleichzeitig auch eine größere Veranstaltungsräumlichkeit in der Stecknitz-Region geschaffen“. Landrat Mager hob den Mut des Schulverbandes und der Gemeinde Berkenthin zu dieser Investition hervor und lobte das vielfältige ehrenamtliche Engagement, das in die Planung und Vollendung eingeflossen ist. „Eine Halle ist ein Anziehungspunkt für Sportler und damit von wesentlicher Bedeutung sowohl in sozialer als auch in gesundheitlicher Hinsicht“. Insofern sei es wichtig, solche Hallen zu bauen und zu unterhalten. Angesichts der lübschen „Vorbilder“ und der „nur unechten“ Dreifeldhalle, aber auch der preislich günstigen Variante bemühte Thorn am Ende noch ein Wort von Pierre Baron de Coubertin, einem französischen Pädagogen und dem Begründer der Olympischen Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts: „Das Wesentliche ist nicht, gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben.“ Von Joachim Strunk

Berkenthin - Landrat lobt Mut zur Investition