Lauenburg: Versorgungsbetriebe bauen Solarpark

Wo sich bisher eine landwirtschaftliche Brache befand, entsteht derzeit ein Solarpark zur Stromerzeugung. Unweit des Umspannwerks an der Juliusburger Landstraße bauen die Versorgungsbetriebe Elbe in Lauenburg einen Solarpark, um zur Energiewende beizutragen. „Wir gehen davon aus, dass wir die ersten Module jetzt in Betrieb nehmen können“, sagt Dennis Recknagel, der Sprecher des Energieversorgers. 750 Megawatt reichen, um 200 Familien zu versorgen: 2670 Photovoltaik-Module mit einer Gesamtleistung von 750 Megawatt entstehen auf der 11 000 Quadratmeter großen Fläche. Dazu wurden bereits Gestelle in den Boden gerammt, auf denen die Tragplatten montiert und daran die Module befestigt werden. Investitionskosten in Höhe von etwa 750 000 Euro nennt Recknagel. Die Versorgungsbetriebe rechnen für Lauenburg mit durchschnittlich 900 Sonnenschein-Stunden pro Jahr. 672 000 Kilowattstunden (kWh) Strom sollen so entstehen können. Genug, um 200 durchschnittliche Familien mit Ökostrom versorgen zu können. „Ziel ist es aber, die in der direkten Nachbarschaft erwarteten Gewerbebetriebe direkt zu versorgen, sobald das neue Gewerbegebiet erschlossen und bebaut ist“, berichtet Recknagel. Bis dahin gibt es eine Einspeisevergütung von 6,62 Cent pro kWh eingespeistem Strom. So soll sich die Anlage innerhalb von 20 Jahren amortisieren – halten soll sie deutlich länger. Im Rahmen einer „Klimasafari“ können Lauenburger am 30. August ab 10 Uhr (Treffen am Klärwerk) per Fahrrad die Standorte zur Energiegewinnung in der Stadt erzeugen. Auch der Solarpark soll angesteuert werden. Der größte Solarpark des Kreises ist in Lanken: Bisher gibt es nur im Gewerbegebiet Lanken einen Solarpark. Das Vorhaben mit Investitionen von 45 Millionen Euro ist deutlich größer. Der Strom, den die 103 500 Photovoltaik-Module seit 2012 erzeugen, versorgt etwa 7700 Haushalte. Der Energiekonzern Vattenfall plant derweil, den Deich des Stausees des Pumpspeicherwerks am Elbufer bei Geesthacht ebenfalls mit einer PV-Anlage zu belegen. Auf 3,2 Hektar will der Energiekonzern künftig mit Photovoltaik Strom erzeugen. Die 2,1 Megawatt Nennleistung sollen theoretisch 600 Haushalte versorgen. Zum Vergleich: Das abgeschaltete Kernkraftwerk Krümmel hatte eine Leistung von mehr als 1400 Megawatt. Von Timo Jann