Lauenburgische Linke beklagt Raubbau an den Kreisforsten

Zurzeit läuft in den Kreisforsten eine Waldinventur, die alle zehn Jahre stattfindet und auf deren Grundlage Forstverwaltung, Forstausschuss und Kreistag die forstwirtschaftlichen Planungen für die nächsten zehn Jahre festgelegen. Wälder haben insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel eine große ökologische Bedeutung. Deshalb sieht das Bundeswaldgesetz deren nachhaltige Bewirtschaftung vor, um diese wertvolle Ressource zu erhalten und auszubauen. Öffentliche Wälder wie die Kreisforsten sind gehalten, dabei eine Vorbildfunktion einzunehmen. „Wenn man die ersten Ergebnisse der Waldinventur sowie die Aussagen von CDU und FDP im Forstausschuss betrachtet, könnte man meinen, unsere Wälder seien reine Holz-Produktions-Maschinerien,“ kritisiert Manfried Liedke, Sprecher der Linksfraktion im Kreistag. Nach Ansicht seiner Partei kommen ökologische und gesellschaftliche Aspekte in den Gutachten zur Waldinventur bisher nicht vor. Positiv sei zu bewerten, dass der Zuwachs der vergangenen zehn Jahre höher lag als der Einschlag. Denn eine Verdichtung der Wälder sei ein wesentlicher Aspekt, um sie gegen die Klimaveränderungen robuster zu machen. Doch anstatt diese positive Entwicklung fortzuführen, schlage der Gutachter eine Steigerung der Einschlagmenge von bisher circa 50 000 auf 80 000 Festmeter pro Jahr vor. „Dieser völlig rücksichtslose Vorschlag ignoriert den Zustand der Kreisforsten und die Herausforderungen des Klimawandels komplett“, moniert Liedke. CDU und FDP wollten Erlöse um jeden Preis, der Klimaschutz sei völlig egal. Nach Ansicht der Linksfraktion sollen die Eingriffe in die Wälder auf ein Minimum reduziert werden und die Regenerationsfähigkeit der Wälder in den Vordergrund gerückt werden. Liedke: „Wir sind für ein Einschlag-Moratorium, um Zeit für die Entwicklung eines nachhaltigen Wald-Konzeptes zu gewinnen.“ Die Kreiswälder gehörten nicht den im Kreistag vertretenen Parteien, sondern der Bevölkerung. Deshalb sollten auch die Einwohnerinnen und Einwohner sowie relevante Vereine und Verbände an den Planungen beteiligt werden. Seine Partei halte die Schaffung eines speziellen Waldbeirats für sinnvoll, um schlimme Fehler zu verhindern. Von LN