Linau: So erlebte Radsport-Talent Lennart Matthusen den Unfall

Lennart Matthusen, Schleswig-Holsteins größtes Radsport-Talent, war einer der fünf Radrennfahrer, die in den schweren Unfall auf der Straße zwischen Linau und Koberg (Kreis Herzogtum Lauenburg) am Sonntag verwickelt waren. Dabei ist gegen 12.12 Uhr ein schwarzer Mercedes Pick-up mit Anhänger an einer Gruppe von fünf Rennradfahrern vorbeigefahren, aber zu früh eingeschert. Zwei Radfahrer wurden dabei schwer verletzt. "Ich bin noch immer geschockt", erklärte der 20-Jährige, der mit der Sonntagstrainingsgruppe des Radsportteams (RST) Lübeck unterwegs gewesen war. Radsport-Talent Lennart Matthusen will Unfall nochmal besprechen: Matthusen schilderte den Unfall so: "Wir waren zu fünft unterwegs. Ich war der letzte in der Gruppe." Er habe dann von hinten ein Auto heranrauschen hören. "Die Straße war da sehr schmal, schlecht einsehbar und es waren nur 30 Stundenkilometer erlaubt. Da waren wir schon knapp drüber, wurden aber trotzdem überholt." Der Autofahrer sei dann mit dem Anhänger zu früh eingeschert, habe einen der zwei vorderen Teamkameraden getroffen und ihn gut 30 Meter mitgeschliffen. Der Zweite ist auf dem Grünstreifen gestürzt. "Er muss auf den Kopf gefallen sein, denn der Helm ist zersplittert." Gemeinsam mit zwei Motorradfahrern und einer Autofahrerin wurden seine Teamkameraden erstversorgt. "Ich bin dann in den Ort hoch gefahren, habe den Krankenwagen eingewiesen. Das ging alles sehr schnell." Seine zwei Teamkameraden liegen in den Kliniken in Hamburg und Lübeck auf der Intensivstation. "Sie haben mehrere Brüche. Was wir gehört haben, geht es ihnen den Umständen aber entsprechend. Wir sind alle heilfroh." Matthusen, der im RST Lübeck seinen Bundesfreiwilligendienst leistet und an mehreren Radsport-Projekten beteiligt ist, will den Unfall am Montag noch einmal besprechen. Doch ihm ist klar: "Wenn wir unterwegs sind, fährt die Angst vor den Autofahrern immer mit. Die Gefahr ist immer da, gerade beim Überholen." Von Jens Kürbis