Messerstecherei in Geesthacht: Verdächtiger stellt sich

Vier Tage, nachdem ein 19-Jähriger auf einem Spielplatz in Geesthacht durch Messerstiche schwer verletzt wurde, hat sich ein Tatverdächtiger gestellt. Er erschien mit seinem Rechtsanwalt am Mittwoch auf einem Polizeirevier in Hamburg und wurde dort aufgrund eines gegen ihn vorliegenden Haftbefehls festgenommen. Nach der Vernehmung vor dem Haftrichter am Amtsgericht Schwarzenbek wurde der 20-Jährige unter Auflagen wieder entlassen. Ermittlungen laufen: Der Geesthachter soll den 19-Jährigen und dessen gleichaltrige Freundin am Sonnabend gegen 19 Uhr auf dem „Konfetti“-Spielplatz am Richtweg getroffen haben. Warum, und ob sich die drei Personen kannten, ist noch unklar. „Das ist noch Gegenstand der Ermittlungen“, sagte Polizeisprecherin Sandra Kilian auf Anfrage der LN. Sie wollte auch nicht sagen, ob das Trio möglicherweise wegen Drogengeschäften in Streit geraten sei. Entsprechende Gerüchte kursieren. Nach der Attacke flüchtete der 20-Jährige, sein Opfer wurde von Angehörigen ins Johanniter-Krankenhaus gebracht und später ins Unfallkrankenhaus nach Hamburg-Boberg verlegt. Anschließend sicherten Kriminaltechniker am Tatort umfassend Spuren. Beschuldigter wieder frei: „Im Zuge der Ermittlungen durch die Kriminalpolizei Geesthacht wurde ein Tatverdächtiger identifiziert. Da dieser flüchtig war, erließ das Amtsgericht Schwarzenbek auf Antrag der Staatsanwaltschaft Lübeck am Dienstag Untersuchungshaftbefehl wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung“, erklärt Sandra Kilian. Schon tags darauf stellte sich der Tatverdächtige der Polizei. Die Vollstreckung des Haftbefehls wurde gegen Auflagen, mit denen der Fluchtgefahr begegnet werden soll, außer Vollzug gesetzt. Der Beschuldigte wurde daher nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen nicht in eine Justizvollzugsanstalt gebracht, sondern aus dem Gewahrsam entlassen. „Bei Verstoß gegen die Auflagen hat das Gericht jederzeit die Möglichkeit, den Untersuchungshaftbefehl wieder in Vollzug zu setzen“, so Dr. Ulla Hingst, die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft. Von Timo Jann