Mitarbeiter von Pflegeheim in Lauenburg infiziert: Corona-Testbus kommt

Gerade hält der Corona-Ausbruch in dem Pflegeheim Askanierhaus in Lauenburg das Gesundheitsamt des Kreises Herzogtum Lauenburg in Atem, da werden Infektionen in einer zweiten Einrichtung bekannt. Nachdem am Wochenende zunächst zwei Mitarbeiter des ebenfalls in Lauenburg befindlichen Awo-Wohn- und Servicezentrums am Büchener Weg positiv auf Corona getestet worden waren, stieg die Zahl am Montag auf drei Positiv-Testungen von Mitarbeitern an. Das ebenfalls in Lauenburg befindliche Awo-Pflegeheim Walter-Gerling-Haus war bereits im April von einem Ausbruch betroffen. „Der Corona-Testbus der Kassenärztlichen Vereinigung ist angefordert und wird noch am Montag von allen Bewohnern und Mitarbeitern einen Abstrich nehmen“, kündigt Kreissprecher Tobias Frohnert an. Insgesamt werden nun 75 Personen getestet, davon 47 Bewohner der beiden Häuser des Service-Zentrums. Neue Infektionen im Askanierhaus: Die drei Betroffenen hatten über Symptome geklagt und waren daraufhin getestet worden. Wie und wo sich die beiden Mitarbeiter infiziert haben, ist bislang nicht bekannt. Mit den nun bekannt gewordenen Infektionen ist die Arbeiterwohlfahrt in Lauenburg zum zweiten Mal von Corona-Infektionen betroffen. Im Zuge der ersten Corona-Welle infizierten sich damals elf der 35 Bewohner des Walter-Gerling-Hauses. Mindestens sechs starben mit einer Corona-Infektion. In dem von einem Corona-Ausbruch betroffenen Askanierhaus in Lauenburg haben sich unterdessen mindestens sechs weitere Bewohner infiziert. Die Zahl der sogenannten Indexfälle in dem Heim steigt unterdessen auf 16 Bewohner und fünf Mitarbeitende. Für die neuen Fälle werde nun eine weitere Kontaktpersonenermittlung durchgeführt, kündigt der Kreis an. Man gehe jedoch davon aus, dass unter den bisher angeordneten Maßnahmen wie Vollschutz jedoch keine weiteren Kontaktpersonen ersten Grades zu erwarten seien. Kreis meldet weiteren Corona-Toten: Aufgrund der aktuell hohen Arbeitsbelastung des Gesundheitsamtes kann der Kreis aktuell jedoch keine Angaben zu den restlichen Testergebnissen – soweit sie vorliegen – kommunizieren. Der Ausbruch im Askanierhaus war in der vergangenen Woche bekannt geworden. Am späten Nachmittag hat der Kreis noch den Tod eines Corona-Infizierten bekannt gegeben. Ein 97-Jähriger, der mit dem Virus infiziert gewesen sei, sei demnach gestorben. Es ist der inzwischen 25. Corona-Todesfall im Kreis und der siebte Todesfall im Zuge der zweiten Welle. Neben den sechs weiteren Infektionen von Bewohnern des Askanierhauses wurden am Wochenende kreisweit 21 weiter Infektionen bekannt. Am Montag wurden (Stand 18 Uhr) sechs weitere Neuinfektionen gemeldet. Die Gesamtzahl der laborbestätigten Corona-Infektionen steigt damit auf 1173 Indexfälle seit Ausbruch der Pandemie. Die 7-Tage-Inzidenz wird mit Ablauf des Montags danach voraussichtlich bei 62,1 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner bleiben. Das wäre deutlich über dem Wert von vor einer Woche. Am vergangenen Montag lag die Inzidenz noch bei 56,6 Neuinfektionen. Landesstatistik kann von kreiseigener Erfassung abweichen: Die steigende Zahl der Neuinfektionen am Wochenende auch im Lauenburgischen hat mit dafür gesorgt, dass die 7-Tage-Inzidenz landesweit mit Beginn des montags den Schwellenwert 50 Neuinfektionen je 100 000 Einwohner überstiegen hat. Schleswig-Holstein war das letzte Bundesland, das aufgrund des nicht erreichten Schwellenwertes noch kein Risikogebiet war. Lesen Sie auch: Corona: Blick hinter die Kulissen des Gesundheitsamtes in Ratzeburg Corona: So sieht das Impfzentrum Herzogtum Lauenburg in Geesthacht auch So soll in Alt-Mölln und Geesthacht gegen Corona geimpft werden Lauenburgischer Kreistag beschließt Kreisumlage von 2,0 Prozent Nach der offiziellen Statistik des Landes hatte Lübeck von allen Kreisen und kreisweiten Städten am Wochenende die höchste Zahl von Neuinfektionen zu verzeichnen. Die landesweite Statistik kann aufgrund von Verzögerungen bei der Übertragung von Meldungen und Erfassungen von den eigenen Statistiken der Kreise und kreisweiten Städte jedoch abweichen. In einer früheren Version des Artikels hatten wir berichtet, dass von den aktuellen Infektionen erneut das Walter-Gerling-Haus betroffen war. Von Holger Marohn