Motorradfahrer prallt bei Grabau im Überholvorgang gegen Traktor und stirbt

Ein Motorradfahrer ist am Donnerstagabend zwischen Schwarzenbek und Grabau mit einem Traktor zusammengestoßen. Dabei erlitt der 40 Jahre alte Biker aus Schwarzenbek, ein Familienvater, lebensgefährliche Verletzungen, denen er wenig später im Unfallkrankenhaus Hamburg-Boberg erlag. Der Mann hinterlässt zwei kleine Kinder. Setzte der Motorradfahrer zum Überholen an? Wie die Polizei mitteilte, fuhr ein 53-jähriger Landwirt aus Müssen mit seinem Traktor mit Anhänger von einem Feld aus nach links auf die Dorfstraße in Richtung Grabau. Der Kawasaki-Fahrer befuhr die Dorfstraße in entgegengesetzter Richtung (Fahrtrichtung Schwarzenbek) hinter einem VW Amarok. Wegen des einfahrenden landwirtschaftlichen Gespanns bremste das Auto ab. Nach derzeitigem Ermittlungsstand erkannte der Schwarzenbeker Kradfahrer diese Situation nicht, beschleunigte und überholte das vorausfahrende Fahrzeug. Es gibt kein spezielles Rezept dagegen, welches das Übersehen von Motorradfahrern oder anderen Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr verhindert. Laut Jacqueline Fischer, stellvertretende Leiterin der Präventionsstelle der Polizeidirektion Ratzeburg, sei es für alle Verkehrsteilnehmer wichtig, vorausschauend zu fahren und stets bremsbereit zu sein. Beim Ausfahren aus einer Einfahrt dürfe sich keine Routine einstellen. Der Verkehr müsse stets einige Sekunden beobachtet werden, Fahrer müssten sich vorsichtig herantasten, bevor sie ausscherten. Die A-Säule von Autos könne dabei für kurze Zeit in einem bestimmten Winkel sogar die Sicht auf große Lkw verhindern. Sofern die Einsicht auf den fließenden Verkehr zu schlecht sei, könne es sinnvoll sein, einen Einweiser zu bitten, den Autofahrer herauszulotsen. Autofahrer und Motorradfahrer sollten stets mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Das sei nicht bei allen Licht- und Wetterverhältnissen die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, sondern häufig ein langsameres Tempo. Kraftradfahrer müssten, wie gesetzlich vorgeschrieben, auch am Tag das Licht einschalten. Biker rutscht nach Notbremsung unter Anhänger: Beim Versuch, eine Notbremsung einzuleiten, habe der Fahrer die Kontrolle über sein Motorrad verloren und stürzte. Er rutschte unter den Anhänger des Gespanns. Das Motorrad kollidierte mit dem Frontlader des Traktors. Die Besatzung des Rettungswagens aus Lanken und ein Notarztteam aus Geesthacht rasten zur Einsatzstelle. Unter laufender Reanimation brachten sie den Motorradfahrer nach Boberg. Doch die Ärzte konnten ihn nicht mehr retten. Der Kawasaki-Fahrer wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später im Krankenhaus verstarb. Am Motorrad entstand Totalschaden. Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Lübeck wurde ein Sachverständiger zur Klärung des Unfallgeschehens hinzugezogen. Für die Dauer der Unfallaufnahme musste die Dorfstraße für mehrere Stunden gesperrt werden. Die Polizei Schwarzenbek hat die Ermittlungen übernommen. Von Timo Jann