SPD und Linke wehrten sich lange, versuchten die Koalition aus CDU und Grünen für eine komplette Rekommunalisierung der Müllabfuhr zu bewegen. Doch am Ende setzten sich die Herrschaften um die Fraktionsvorsitzenden Norbert Brackmann (CDU) und Annedore Granz (Bündnis 90/Die Grünen) durch.
Letztere hatten noch einmal einen Änderungsantrag zu der Verwaltungsvorlage beim Thema „Neustrukturierung der Logistik der AWSH“ gestellt. Dieser sah an erster Stelle die Feststellung vor: „Die Bürger sollen so lange wie möglich von den geringsten Gebühren in ganz Schleswig-Holstein für die Logistikdienstleistungen profitieren“. Dies sei das vordringlichste Ziel, das in sozialverträglicher Weise zu verfolgen sei.
Lauenburger folgen Stormarner Kollegen
Für die künftige Abfallentsorgung soll nun eine „gemischtwirtschaftliche Gesellschaft“ gegründet werden, in der die AWSH (Abfallwirtschaft Südholstein) eine Mehrheit von 51 Prozent hält. Minderheitspartner soll ein privates Dienstleistungsunternehmen werden. Das Ganze wird auch als ÖPP-Modell – öffentlich private Partnerschaft – bezeichnet.
Mit 29 zu 15 Stimmen votierte der Kreistag am Donnerstagnachmittag für den Antrag von CDU und Grünen. Damit folgen die lauenburgischen Kreispolitiker ihren Kollegen aus Stormarn, die sich ebenfalls für dieses Modell ausgesprochen hatten.
Aktuell läuft eine Pressekonferenz bei der AWSH in Lanken (Elmenhorst), wo Landrat Christoph Mager und AWSH-Geschäftsführer Dennis Kissel weitere Einzelheiten bekannt geben. Die Lübecker Nachrichten berichten in Kürze.
Joachim Strunk