Nord bei Nordwest: Dreh trotz Corona in Geesthacht

Die mit der Corona-Pandemie einhergehenden Einschränkungen treffen auch die Filmbranche, die regelmäßig im Lauenburgischen für Aufnahmen zu Gast ist. Wie zurzeit die Crew um Claudia Schröder, Produzentin von Aspekt Telefilm, die „Nord bei Nordwest“ dreht. „Der Andy von nebenan“ wird noch bis kommende Woche gedreht. Es ist die 15. Folge der beliebten Krimireihe mit Hinnerk Schönemann, Jana Klinge und Marleen Lohse. Ehemaliges Hotel „Zur Post“ in Geesthacht ist fester Drehort von „Nord bei Nordwest“: „Eigentlich spielt alles im fiktiven Drehort Schwanitz. Der ist hauptsächlich auf Fehmarn, aber in Geesthacht haben wir unsere Pension, die von Anfang an Drehort ist“, erklärt Claudia Schröder. Aus dem ehemaligen „Hotel zur Post“ an der Elbstraße in Geesthacht wird so regelmäßig die „Pension Ahab“. Erstmals ist in Geesthacht jetzt Sandra Zündel dabei – als Hygienebeauftragte. Eigentlich ist so freiberufliche Produktionsleiterin, doch als es zum ersten Lockdown kam, orientierte sie sich um. „Es war klar, dass wir ohne einen Hygieneplan nicht wieder starten können“, berichtet sie. Mit Kollegen erarbeitete sie Konzepte, holte sich Rat beim RKI oder beim Gesundheitsamt und nutzte viele private Kontakte. „Es war gar nicht so einfach. Aber nun laufen Dreharbeiten unter einem vorab durch die Produktions- und Aufnahmeleitung festgelegtem Maßnahmenkatalog und das klappt gut“, erklärt Sandra Zündel. Alle, die zum Set kommen müssen zunächst zum Temperaturcheck. „Wer Fieber hat, darf nicht bleiben“, stellt Claudia Schröder klar. Für die Produzentin ist wichtig, dass alles läuft. Für die drei 2019 gedrehten Folgen von „Nord bei Nordwest“ stehen jetzt die Sendetermine fest: Hinnerk Schönemann & Co. sind am 7., 14. und 21. Januar um 20.15 Uhr in der ARD. Es sind die ersten Folgen mit Jana Klinge als Polizistin an der Seite von Schönemann. Gezeigt werden „Der Anschlag“, „Conny & Maik“ und „Im Namen des Vaters“. Der durchschnittliche Marktanteil lag bei den Folgen in diesem Jahr bei 22,2 Prozent, damit ist es bisher die erfolgreichste Reihe beim „DonnerstagsKrimi im Ersten“. Neben dem Thermometer ist eine Messlatte das wichtigste Utensil von Sandra Zündel. Um die Crew gegebenenfalls deutlich sichtbar auf Abstände hinzuweisen. Außerdem hat sie zahlreiche Masken und Desinfektionsmittel dabei. In den Pausen dürfen nur noch maximal drei Personen an Bierzeltgarnituren Platz nehmen, um Abstände zu wahren. Requisiten, die verschiedene Leute anfassen, müssen immer wieder desinfiziert werden. Schauspieler werden in drei Hygienekategorien eingeteilt: Wer sich nahekommt, der muss regelmäßig zum Coronatest. „Wir werden zwei Mal die Woche getestet. Das ist zwar ein gewisser Aufwand, aber es ist gut so. Immerhin können wir dank der Maßnahmen arbeiten“, sagt Schauspielerin Jana Klinge. Sie ist im vergangenen Jahr bei „Nord bei Nordwest“ eingestiegen. „Ich habe Schwanitz liebgewonnen und bin in meiner Rolle voll angekommen“, berichtet die TV-Polizistin. Wenn zwischen den Aufnahmen kurz die Maske nacharbeiten muss, tragen die Mitarbeiter der Crew natürlich Maske, ebenso Kamerafrau Katharina Dießner oder Regisseurin Nina Wolfrum. In „Der Andy von nebenan“ dreht sich zunächst alles um Andy (Christoph Franken), einen baumlangen Mann mit kindlichem Gemüt. Er ist quasi die gute Seele von Schwanitz. Doch dann gerät ausgerechnet er unter Mordverdacht. Kommissarin Hannah Wagner (Jana Klinge), Ex-Polizist und Tierarzt Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) und die frisch gebackene Tierärztin Jule Christiansen (Marleen Lohse) nehmen die Ermittlungen auf. „Nord bei Nordwest“: sieben Millionen Zuschauer: Autor des Drehbuchs ist Niels Holle, die Folge wird vermutlich Anfang 2022 als Donnerstagskrimi ausgestrahlt. Zuletzt hatte „Nord bei Nordwest“ in der ARD im Januar sieben Millionen Zuschauer begeistert. „In der ‚Pension Ahab’ findet diesmal eine Tagung der Bestatterinnung statt und die ‚Bösen’ der Folge wohnen dort“, verrät Claudia Schröder. Von Timo Jann