Silvesterfeuerwerk: Diese Regeln gelten im Kreis Herzogtum Lauenburg

Kein Verkauf von Feuerwerksartikeln bundesweit, private Restbestände dürfen gezündet werden, - aber nicht überall und Ansammlungen sollen vermieden werden. Was zu den Kontaktregelungen an Weihnachten galt, zählt für Silvester nicht mehr: Nur bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten dürfen sich treffen. Kinder bis 14 Jahren aus diesen beiden Haushalten werden dabei nicht mitgezählt. Auch das Trinken von Alkohol ist in der Öffentlichkeit untersagt. Die Menschen sind aufgefordert, auf die Verwendung von Feuerwerkskörpern zu verzichten. Gänzlich verboten ist es flächendeckend aber nicht; falls jemand noch Bestände aus dem Vorjahr oder aus anderen Quellen hat. Und Verkaufsquellen gibt es trotz des Verbots. Bei einem Internet-Auktionshaus fanden sich noch am Montagabend zahlreiche Angebote – zum Teil mit Feuerwerk aus den 90er Jahren – und Preisen im dreistelligen Euro-Bereich. Der Handel mit Feuerwerkskörpern sei hier zwar laut Geschäftsbedingungen sowieso untersagt, dennoch tauchen immer wieder Angebote auf. Dabei gilt auch für den Online-Handel: Wer trotz des bundesweiten Verkaufsverbotes mit Feuerwerk handelt, macht sich strafbar. Der illegale Erwerb kann auch für die Käufer Folgen haben. Ratzeburgs Feuerwehr bittet, auf Feuerwerk zu verzichten: Sinn der Aufforderung zum Verzicht in diesem Jahr ist die latente Verletzungsgefahr beim Umgang mit Feuerwerk, die zu einer zusätzlichen Belastung des Gesundheitssystems, das seine Kapazitäten für an Covid-19 erkrankten Menschen und weiteren Patienten benötigt, führen würde. Die Stadt Ratzeburg bittet ihre Bürger daher „auf die Verwendung (…) gänzlich zu verzichten“. Regeln und Empfehlungen sollen „selbstverantwortlich und gewissenhaft“ befolgt werden. Ratzeburgs Wehrführer Christian Nimtz erklärte auf Anfrage der LN: „Wir haben alle Einsatzpläne noch einmal überprüft. Aufgrund der Corona-Pandemie würde sich die Ratzeburger Feuerwehr sehr freuen, wenn alle auf Feuerwerk verzichten würden. Je geringer die Zahl der Einsätze ist, desto mehr sinkt auch das Risiko, dass sich jemand infizieren könnte. Wir sind aber in allen Stadtteilen gut aufgestellt.“ Die Polizei, so ist es von der Pressestelle zu erfahren, wird ihre Präsenz wie in den Vorjahren in der Silvesternacht „deutlich erhöhen“ und zusätzlich auf die Einhaltung der Landesverordnung zur Bekämpfung der Corona-Pandemie – auch auf Mindestabstände – achten. Je nach Einsatzlage könne auch eine Einsatzhundertschaft der Bereitschaftspolizeiabteilung aus Eutin hinzugezogen werden. Polizeisprecherin Sandra Kilian ist aber optimistisch: „Nach unserer Erfahrung nehmen die Bürgerinnen und Bürger die veröffentlichten Verhaltensregeln zur Vermeidung und Ausbreitung einer Infektion mit dem Corona-Virus ernst und halten sie ein.“ Möllns Bürgermeister: „Verzichten Sie Silvester auf alle Knallereien und Feuerwerke!“: Möllns Bürgermeister Jan Wiegels wandte sich in seiner regelmäßigen Information an die Möllner mit der Bitte: „Verzichten Sie Silvester auf alle Knallereien und Feuerwerke!“ Die Stadt Geesthacht verweist auf ihrer Seite auf die geltenden Corona-Regelungen und die sonst auch geltenden Bestimmungen zum Schutz brandempfindlicher Gebäude und Anlagen. Angekündigt sind aber auch verstärkte Kontrollen durch die Polizei, um das Einhalten dieser Sicherheitsabstände zu überprüfen. Lesen Sie auch „Krieg gegen die Polizei“: Hagen fürchtet Gewalt-Eskalation an Silvester „Dinner for One“: Ein Dutzend Fakten zum Silvesterkult Die Stadtverwaltung Lauenburg ist seit dem 23. Dezember und noch bis zum 3. Januar komplett geschlossen. Auf der Internetseite finden sich keine Hinweise zum Feuerwerk an Silvester. Letzteres gilt auch für die Stadt Schwarzenbek. Vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Soziales gab es allerdings die Auskunft, dass Schwarzenbek keine besonderen Verbotszonen ausgewiesen hat. Kommunen müssen Knallerverbotszonen selbst ausweisen: Das Land Schleswig-Holstein hat sich mit der seit dem 16. Dezember geltenden Landesverordnung zwar zu einem Feuerwerksverbot positioniert, die konkrete Festlegung von Verbotszonen aber den Behörden und Gemeinden überlassen. Der entsprechende Paragraf 2c der Landesverordnung: „Auf Straßen, Wegen und Plätzen sowie auf sonstigen Flächen, auf denen zu Silvester und Neujahr mit verstärktem Personenaufkommen zu rechnen ist, dürfen Feuerwerkskörper nicht verwendet werden. Die Bereiche nach Satz 1 sowie zeitliche Beschränkungen werden von den zuständigen Behörden, im Bereich der Kreise nach Abstimmung mit den betroffenen Gemeinden, durch Allgemeinverfügung festgelegt und ortsüblich bekanntgemacht.“ (Quelle: Land Schleswig-Holstein). Von Thomas Biller