Sitzen, speisen Boot fahren: So schön wird Möllns Stadtseeanleger

Mölln bekommt einen modernen Stadtseeanleger mit Aufenthaltsqualität für Touristen und Einwohner. Auch ein neues Bootshaus mit Außengastronomie und Dachterrasse soll gebaut werden. Das viel zitierte „Lieblingsprojekt“ von Bürgermeister Jan Wiegels schlummert bereits seit vielen Jahren in den Akten der Verwaltung. Bereits 2014 wurde der Auslegungsbeschluss verabschiedet. Jetzt endlich ist der Entwurfs- und Auslegungsbeschluss genehmigt worden. Bis ins Detail geht der Entwurf, wie das üblich ist, noch nicht. Doch zumindest sind alle Voruntersuchungen erfolgreich verlaufen und umweltrechtliche Planungen sowie nötige Verhandlungen mit Grundstückseigentümern abgeschlossen. Nun folgt eine Ausschreibung. Gesucht wird ein Architekturbüro, das die Wünsche von Politik und Verwaltung am besten umzusetzen weiß. „Das Projekt ist so wichtig, weil es sich um den einzigen öffentlichen Seezugang handelt“, sagt Wiegels. Es gehe darum, die Aufenthaltsqualität am Wasser zu verbessern. Die Altstadt besitze durch die sie umgebenden Seen eine besondere Qualität, heißt es im Entwurf. Allerdings bestünden nur wenige öffentliche Zugänge zum Wasser. Einer sei besagter Stadtseeanleger. Er ist durch eine kleine Grünfläche und einen Bootsverleih geprägt. Jetzt gelte es aber, das Potenzial dieses Bereichs weiterzuentwickeln. Ein natürliches Ufer mit Steinen und Wasserpflanzen soll nachempfunden werden. Die daran anschließende zentrale Wiesenfläche soll zum Spielen und Entspannen einladen. Sitzelemente aus Holz haben die Landschaftsarchitekten „Hannes Hamann“ vorgesehen. Sitzkanten am Rande der Fläche und auf den Seeterrassen laden ebenfalls zum Niederlassen ein. Es sollen Ebenen mit Staudenpflanzungen und Sitzstufen zwischen der Grünfläche und der daran anschließenden Fläche um das „Heilig-Geist-Hospital“ geschaffen werden. Bereits im Juni 2019 gab es eine öffentliche Infoveranstaltung, bei der die Pläne erläutert wurden und sich Bürger einbringen konnten. Allein für den Bau der Steganlage werden die Kosten auf 400 000 Euro geschätzt. Dafür bekommt die Stadt keine Mittel aus der Städtebauförderung. Jedoch wird voraussichtlich die AktivRegion 50 Prozent der Kosten beisteuern. Auf dem Wasser ist ein großzügiger Steg in U-Form geplant. Er soll in zwei Ebenen angelegt werden. Die tiefere Ebene soll 50 Zentimeter über dem Wasser liegen und mit den Bootsanlegern verbunden sein. Sie soll sowohl über Treppen, als auch über eine Rampe erschlossen werden. Der Steg kann damit barrierefrei befahren werden. Die höhere Ebene dient dem Zugang des Ausflugsschiffes. Weiterhin soll nämlich der Bootsverleiher und Kapitän des Ausflugsschiffes „MS Till“ Oliver Morgenroth den Steg und das Bootshaus mit Leben füllen. Die Gastronomie in Letzterem soll allerdings ein anderer übernehmen. Das mit einem Meter über dem Wasser angeordnete Stegelement soll ebenfalls eine Sitzkante bieten. Hinzu kommen Holzbänke auf dem Steg selbst. „Diese Ausführung der Steganlage ermöglicht es, den Uferbereich des Stadtsees erlebbarer zu machen“, heißt es im Entwurf. Der Hafen wird zum Sportboothafen umgewidmet. Bis zu 50 Liegeplätze sind vorgesehen. Lesen Sie auch Entschleunigung: Mit drei Knoten über die Möllner Seen Zwei Projekte, die Möllns Aufenthaltsqualität steigern Ideen für Möllns Altstadt gesucht Von Florian Grombein