Verkehrsministerium Kiel: Bau der Ortsumgehung Schwarzenbek hat begonnen

Seit 20 Jahren stockt der Weiterbau der Ortsumgehung von Schwarzenbek. Mit der Freimachung des Baufeldes haben in Schwarzenbek die Arbeiten für den Bau des zweiten Bauabschnittes der Ortsumgehung begonnen. Außerdem hat das Bundesverkehrsministerium am Dienstag der Finanzierung des 19- Millionen-Projektes zugestimmt. Der zweite Bauabschnitt führt von der Ernst-Schefe-Allee, dem ehemaligen Zubringer Nord, über die B 207 bis zur Grabauer Straße. Lesen Sie auch Stadthauptmannshof: Ein neuer Steg am vereisten Schulsee Emotionaler Corona-Appell von Pflegeheim-Leiter in Mölln „Mit der Finanzierungszusage rückt die lang ersehnte Entlastung der Menschen in Schwarzenbek greifbar nah und es zahlt sich aus, dass wir uns massiv für die Aufnahme des Projekts in den Bundeshaushalt eingesetzt haben“, sagt der Kieler Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP). Fünf Jahre Gesamtbauzeit erwartet: Der Bau des drei Kilometer langen Abschnitts soll in zwei Stufen erfolgen, zunächst vom Zubringer Nord bis zur B 207 und dann bis zur Grabauer Straße. „Das ist nötig, um die im zweiten Abschnitt lebenden Haselmäuse umzusiedeln. Das dürfte in zwei Jahren passiert sein“, hoffte Buchholz. Das Baufeld im ersten Abschnitt werde bereits geräumt und der Spatenstich sei für das Frühjahr geplant. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV.SH) rechnet mit insgesamt fünf Jahren Bauzeit. Parallel zu den Bauvorbereitungen sind laut Buchholz auch die Planungen für den dritten und letzten Bauabschnitt zwischen der K 17 und der B 209 Ost durch den LBV.SH in Angriff genommen worden. Bürgermeister: Umgehung wird für Schwarzenbek ein Gewinn sein: „Grundsätzlich freue ich mich, dass die Maßnahme jetzt konkretisiert wird“, sagt Schwarzenbeks Bürgermeister Norbert Lütjens. Die Fertigstellung der seit Jahrzehnten geplanten Umgehung werde ein Gewinn für Schwarzenbek sein. So gebe es von Anwohnern immer wieder Klagen, dass Wohngebiete als Abkürzung genutzt würden. Als vorgezogene Maßnahme hat bereits die Freimachung des Baufeldes begonnen. Entsprechende Arbeiten mit dem Rückschnitt von Sträuchern und Bäumen dürfen aus Naturschutzgründen nur bis Ende Februar durchgeführt werden. Zuletzt hatte das Land die Hoffnung geäußert, dass noch in diesem Jahr mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen werden könne. Erste Pläne mehr als 40 Jahre alt: „Ich hoffe, dass auch dieser Abschnitt wiederum in erfolgreicher Zusammenarbeit zwischen Stadt, Land und dem Landesbetrieb möglichst zügig vorankommt“, so der Minister. Denn erst die Realisierung aller drei Bauabschnitte werde zu einer vollen verkehrlichen Entlastung Schwarzenbeks führen. Mit den drei Abschnitten würde der Verkehr auch nach Süden und aus Richtung Süden komplett um Schwarzenbek herumgeführt werden. Die ersten Pläne für das Projekt sind mehr als 40 Jahre alt. Der erste Bauabschnitt war vor gut 20 Jahren fertiggestellt worden. Seitdem wurde an der Weiterführung mehr oder minder intensiv geplant. Im Sommer 2020 hatte es für die Weiterführung den Planfeststellungsbeschluss gegeben. Planung war schon einmal baureif: Ursprünglich hatte die Stadt Schwarzenbek nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes bis zum Zubringer Nord/Ernst-Schefe-Allee die Planungen selbst vorangetrieben und war mit den Planungskosten finanziell in Vorleistungen gegangen. Weil dann jedoch kein Geld vorhanden war, konnten die praktisch fertigen Pläne nicht umgesetzt werden. Als dann wieder Geld da war, waren nicht nur die Pläne und vor allem die Naturschutz-Gutachten überholt, sondern fehlten auch die Planungskapazitäten. Zuletzt drohten erneut Gutachten ihre Gültigkeit zu verlieren. Von Holger Marohn