Wegen Corona: Schwarzenbek verschiebt Bürgermeisterwahl

Die Stadt Schwarzenbek wird die Bürgermeisterwahl verschieben. Bei der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Freitag im Rathaus wurde der neue Termin auf den 27. September gelegt. Ursprünglich sollte die Wahl am 17. Mai sein. Die Stadt folgt damit einer Empfehlung von Innenminister Hans-Joachim Grote. Beide Wahlvorschläge für den neuen Bürgermeister wurden zugelassen. Neun neue Bürgermeister im Land: „In unserer Demokratie ist das Wahlrecht ein sehr hohes Gut. Bis zum Jahresende sind in Schleswig-Holstein insgesamt neun Wahltermine für Bürgermeisterdirektwahlen angesetzt“, hatte Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU) am Donnerstag mitgeteilt. Die Kommunen hätten über das Gemeinde-Kreiswahlgesetz die Möglichkeit, Wahlen zu verschieben. „Diese haben grundsätzlich frühestens acht Monate und spätestens ein Monat vor Freiwerden der Stelle stattzufinden“, so Grote. In Schwarzenbek gibt es zwei Bewerber: Norbert Lütjens (unabhängig) und Matthias Schirmacher (Bündnis 90/Die Grünen), die den Chefsessel von Bürgermeisterin Ute Borchers-Seelig einnehmen möchten. Die 60-jährige Verwaltungschefin hatte vor kurzem verkündet, dass sie nicht für eine zweite Amtsperiode kandidieren wolle - um mehr Zeit für sich und die Familie zu haben und weil sie Zweifel habe, dieses Amt weitere sechs Jahre 100-prozentig ausfüllen zu können. Somit sind nur zwei Kandidaten im Spiel, deren Kandidatur bei der Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Freitag zugelassen wurde. Kandidaten wollen zusätzliche Zeit nutzen: Gemeindewahlleiterin ist Petra Scheerer, als Fachbereichsleiterin Zentrale Steuerung und Service in der Stadtverwaltung tätig. Wie Scheerer am Freitag mitteilte, werde die Stichwahl – falls erforderlich – am 18. Oktober stattfinden. Arbeitsantritt des neuen Bürgermeisters ist der 1. November. Bürgermeister-Kandidat Norbert Lütjens nutzt die sozialen Medien und seine Homepage, um auf sich und seine Anliegen aufmerksam zu machen und mit den Bürgern in Corona-Zeiten in Kontakt zu kommen. „Jetzt auf dem Wochenmarkt zu stehen oder an den Haustüren der Bürger zu klingeln, empfinde ich als pietätlos. Eine Verschiebung des Wahltermins würde Gelegenheit bieten, die Bürger näher kennen zu lernen. Das kostet allerdings auch Geld, ich zahle ja alles allein. Der Wahlkampf hatte ja schon begonnen“,sagt Lütjens. Der Stadtjugendpfleger ist Teil eines Teams der Stadt Schwarzenbek, das derzeit viel zu organisieren hat. Schul- und Kitabetrieb wurden geschlossen, ein Notdienst eingerichtet. „Für Wahlkampf besteht im Moment gar keine Zeit.“ Gegenkandidat Matthias Schirmacher wollte die letzten sechs Wochen vor der eigentlich geplanten Wahl am 17. Mai mit dem Wahlkampf beginnen. Seine Homepage ist noch nicht freigegeben. „Wenn der Wahltermin verschoben wird, lässt sich das nicht ändern. Wir müssen uns dann zusammen setzen und neu organisieren. Schade wäre es schon, denn wir haben alles vorbereitet und möchten gern loslegen. Man könnte die Wahlräume ja nur zu zweit betreten, um Ansteckungsgefahren zu verhindern. Soviel Andrang herrscht erfahrungsgemäß bei Wahlen ja ohnehin nicht“, so der gelernte Elektroniker, der viele Jahre eine Versicherungsagentur hatte und zurzeit Privatier ist. Das Rathaus ist zur Zeit geschlossen: Das Rathaus ist derzeit für die Öffentlichkeit geschlossen, zunächst bis zum 19. April. Wer Fragen zur Wahl hat, erreicht die Stadt unter der Emailadresse wahl@schwarzenbek.de oder bürgerservice@schwarzenbek.de Lesen Sie auch: Bürgermeisterin wünscht sich mehr Zeit für die Familie Von Silke Geercken

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