Weihnachts-Special von „Nord bei Nordwest“ in Hohenhorn und Geesthacht gedreht

Die Ortschaft Schwanitz sucht man auf der Landkarte vergeblich. Selbst wenn man weiß, dass dieser Ort irgendwo in Ostholstein an der Ostsee liegen muss. Es muss ein idyllischer Ort sein. Mit einem alten Gasthaus, einer antik anmutenden Polizeistation, malerischen Wäldern, kurvenreichen Straßen und einer Tierarztpraxis. Hier sind der ehemalige Polizist Hauke Jacobs und Jule Christiansen als Tierärzte aktiv, denn die frühere Tierarzthelferin Jule hat ihr Studium beendet. Aber Schwanitz, das ist auch Geesthacht. Oder Hohenhorn. Und Gülzow, auch Altengamme und Neuengamme, natürlich Fehmarn und der Priwall. Schwanitz ist der fiktive Filmort der beliebten ARD-Krimireihe „Nord bei Nordwest“ mit Hinnerk Schönemann (Hauke Jacobs), Marleen Lohse (Jule Christiansen) und Jana Klinge (Hannah Wagner) in den Hauptrollen. Derzeit dreht das Filmteam für ein „Special“ der Reihe. „Ho! Ho! Ho!“ lautet der Titel der 15. Folge in sechs Jahren. „Wenn alles glattgeht, ist geplant, die neue Folge vor Weihnachten auszustrahlen. Im Januar folgen dann wie üblich die weiteren neuen Folgen“, berichtet Produktionsleiter Markus Kadl. Gerade erst hatte „Nord bei Nordwest“ zu Jahresbeginn mit drei Folgen wieder ein Millionenpublikum begeistert. Damit überhaupt gedreht werden kann, sind strenge Hygieneregeln einzuhalten und regelmäßige Coronatests Pflicht. Um die Tests kümmert sich Alexander Jermolow, eigentlich Lehrrettungsassistent. „Meinen eigentlichen Beruf kann ich aufgrund von Corona derzeit nicht ausüben. Da bin ich ganz froh, ins Filmgeschäft reingerutscht zu sein“, berichtet er. Stäbchen in die Nase, testen, abwarten, fertig. Nach 15 Minuten ist das Ergebnis da. Schauspieler und Filmteam werden regelmäßig getestet. Diesmal ging das im Akkord: wegen zahlreicher Komparsen waren 95 Menschen zu testen. Tags darauf waren auch die Mitarbeiter der Abteilung für Spezialeffekte und die Besitzer von sechs Islandpferden an der Reihe. Lesen Sie auch Wo liegt Schwanitz? Das sind die wahren Drehorte bei der ARD-Krimi-Serie „Nord bei Nordwest“ „Nord bei Nordwest“: So gehen Dreharbeiten trotz Corona Hinnerk Schönemann: „Ich liebe das, wenn ich auf dem Trecker sitze“ In einem Wäldchen zwischen Hohenhorn, Worth und Geesthacht wurde jetzt eine Nachtschicht eingelegt. „Hier haben wir schon öfter mal etwas gedreht. Das Gelände ist optimal, denn hier können wir die Straße problemlos absperren, stören niemanden und werden selbst auch nicht gestört“, berichtet Kadl. Die Szene diesmal: Hauke Jacobs und Jule Christiansen fangen Islandpferde ein, die wegen eines Deichbruchs auf ihrer Koppel bedroht sind. Rauch sorgt für künstlichen Nebel, ein Hubsteiger mit leistungsstarken Scheinwerfern für die gewünschte Lichtstimmung. Und am Boden liegt Schnee – perfekt für das Team. „Schließlich drehen wir eigentlich in der Weihnachtszeit“, sagt Kadl. Als Engel taucht sogar die frühere TV-Polizistin Henny Reents nach ihrem Filmtod noch einmal in der Szene auf. Fast eineinhalb Stunden musste sie für diesen Auftritt in die Maske. Für Schönemann reichten knapp 15 Minuten. Der eisige Frost macht dem Team zwar zu schaffen, doch heiße Getränke und ein warmes Essen werden vom Catering gereicht. „Ich bin nach meiner Ausbildung, die man ja zuletzt schon sehen konnte, mittlerweile Tierärztin. Das ist ganz cool, weil ich jetzt auch mehr selbst machen kann, denn so ist mein Wirkungsbereich natürlich weiter“, beschreibt Marleen Lohse ihre Filmrolle. Klar, dass sie sich auch mit den Islandpferden gleich anfreundet. Schönemann bleibt da in den Drehpausen lieber auf Abstand. Doch mit seiner „Kollegin“ feilt er auch kurz vor den Aufnahmen an lustigen Dialogen. „Die komischen Momente gehören zu ‚Nord bei Nordwest’“, erklärt Kadl. Aber natürlich auch Mord und Totschlag – oft nicht zimperlich. „Das ist eben ein bisschen Action“, sagt Schönemann, dem seine Rolle gefällt. „Wir spielen, was uns unsere Drehbuchautoren schreiben, aber es ist auch wirklich eine tolle Reihe“, sagt Schönemann. Von Timo Jann