"Wellcome" Schwarzenbek will schnell wieder durchstarten

„Die Folgen der Corona-Pandemie werden wellcome auch 2021 weiter begleiten“, sagt Conny Schermann, Koordinatorin des Projektes unter dem Dach der Ev. Familienbildungsstätte Schwarzenbek. Aus dem jetzt vorgelegten Jahresbericht 2020 geht hervor, dass trotz der angespannten Lage einiges erreicht und Kontakte zu den Ehrenamtlichen und dem medizinischen Netzwerk gepflegt wurden, „damit wir sobald wie möglich wieder starten können.“ Großes Netzwerk für guten Start: Das Netzwerk von wellcome, praktische Hilfe für Familien nach der Geburt des Kindes, besteht aus Hebammen, Frauen- und Kinderärzten, Familienzentren, Kitas, den Geburtshilflichen Abteilungen der Krankenhäuser und der Anlaufstelle „Alpha“ im Südkreis Herzogtum Lauenburg. „Unser Ziel für 2021 ist es, dass wieder viele Familien von den Vorzügen von wellcome profitieren können. Die Familien sollen einen angstfreien und gesicherten Start mit ihrem Baby haben und sich gut aufgehoben fühlen“, so Schermann. Im vergangenen Jahr unterstützte wellcome zehn Familien mit 18 Kindern. Insgesamt waren die Ehrenamtlichen 243 Betreuungsstunden in den Familien. Die Dachorganisation der wellcome gGmbH in Hamburg habe immer zeitnah Hygiene-Hinweise für die Betreuung und vertragliche Unterstützungen mit Familien und Ehrenamtlichen als Anregung geliefert. Wegen Corona hätten sechs Familien kein Betreuungsangebot erhalten können, da die Erstkontakte mit Schutz- und Hygienekonzept sich als schwierig erwiesen hätten, so Schermann. Auch Drillingsfamilie betreut: Wie in den Jahren zuvor haben meist Familien um Hilfe gebeten, wenn die Großeltern nicht vor Ort waren. Besonderes Highlight war eine Drillingsfamilie. Sie wurde gleich durch zwei Ehrenamtliche betreut. Hier waren die Hilfe beim Wickeln und Füttern der Babys und eine Begleitung zu den Vorsorgeuntersuchungen für die Familie wertvoll. Auch eine Zwillingsfamilie aus Geesthacht konnte Unterstützung genießen und sogar für die erste Zeit im Lockdown eine finanzielle Unterstützung durch „Familien in Not“ – ein weiteres Standbein von wellcome –erhalten. Viele Familien seien finanziell angespannt gewesen und hätten nicht die volle Gebühr von fünf Euro pro Stunde zahlen können. Finanzierung für 2021 gesichert: Das Corona-Jahr war eine schwere Zeit, auch für die „wellcome-Engel“. Die Ehrenamtlichen nutzten WhatsApp oder das Telefon, um mit den Familien Kontakt zu halten. Im Sommer, als wieder reale Unterstützung möglich war, fanden die Einsätze überwiegend draußen statt. „Das Baby wurde von den Müttern an der Haustür übergeben, und die Ehrenamtlichen kamen nach zwei Stunden mit einem schlafenden Kind zurück“, so Schermann. Die wellcome-Engel seien zwischen 33 und 78 Jahre alt. Für fünf Ehrenamtliche änderte sich die eigene Familiensituation, weil sie Oma wurden oder eine berufliche Tätigkeit aufnahmen. Zu der Finanzierung sagte Schermann: „Das Projekt wellcome erhält Zuschüsse des Kreises und ist auf jährliche Spenden von rund 2500 Euro angewiesen. 2020 wurde wellcome als eines von vier Projekten im Kreis ausgewählt, an der LN- Aktion „Hilfe im Advent“ teilzunehmen. So wurden hier Spendengelder in Höhe von 1500 Euro für das Projekt erworben.“ Von Silke Geercken