Wieder drei Autos in Flammen: Polizei setzt auf Zivilstreifen

„Alle drei Wagen brannten bei unserem Eintreffen lichterloh, ein viertes Auto konnte gerade noch weggefahren werden, bevor es durch die Flammen beschädigt wurde“, sagte Feuerwehrchef Thorsten Bettin. Die Polizei bittet Bürger, denen verdächtige Autos oder Menschen auffallen, ihre Beobachtungen über den Polizeinotruf 110 umgehend zu melden. Dann kann der Information sofort nachgegangen werden.tja Der Alarm kam um 0.43 Uhr. Die Polizei geht von Brandstiftung aus – wie an der Kollower Straße und vor zwei Wochen bei zwei Zugmaschinen an der Industriestraße, die ebenfalls gebrannt hatten. Hinweise auf den oder die Täter gibt es aktuell nicht. „Es werden nicht immer alle Feuerwehrleute zum Einsatz gerufen“, erläutert Bettin: „Wir versuchen, die Belastung für die Kameraden gering zu halten. Bei solchen Einsätzen wechselt unsere Alarmierung.“ Diesmal waren ein BMW der 3er Reihe, ein Opel Corsa und ein VW Fox betroffen. Der BMW gehört einem Mann, dem man im vergangenen Jahr auf demselben Parkplatz bereits den Mercedes angezündet hatte. Der Schaden wurde auf mindestens 40000 Euro geschätzt. Wer zündet in Schwarzenbek reihenweise Autos an? Ist ein Täter aktiv oder sind es mehrere? Gibt es möglicherweise andere Ursachen als Brandstiftung? Diese und weitere Fragen beschäftigen die Polizei, nachdem innerhalb von zwölf Tagen zwei Zugmaschinen und sechs Autos bei drei Bränden durch Flammen zerstört oder beschädigt wurden. Schaden bisher: Etwa 150000 Euro. Was die Polizei nun im Einzelnen unternimmt, um die Sachverhalte aufzuklären, darüber schweigen die Beamten im Detail. Polizeisprecher Holger Meier mag nur so viel verraten: „Wir sind dabei, möglichst schnell Aufklärung und Ruhe reinzubringen.“ Wahrscheinlich wird die Polizei nachts wieder verstärkt Zivilstreifen einsetzen, um sich einen Überblick zu verschaffen, wer so in der Stadt unterwegs ist. Kommissar Zufall könnte dann – wie 2017 in Breitenfelde – helfen, einen Täter zu schnappen. Meier: „Man kann sich sicher sein, dass wir die Sache mit Nachdruck angehen.“ Im Fall der Zugmaschinen, die am 11. März brannten, mag die Polizei auch einen technischen Defekt nicht ausschließen, allerdings war mindestens ein Tankdeckel aufgebrochen und ein Zeuge will drei flüchtende Männer gesehen haben. Ob diese Männer mit dem Feuer im Zusammenhang stehen und ob der Tank vielleicht schon unabhängig von dem Brand aufgebrochen wurde – alles offen, heißt es. Sicher sei lediglich der zeitliche Zusammenhang der Brände im Stadtgebiet. Auch 2017, als von März bis September zahlreiche Autos, Gebäude und Müllcontainer in Schwarzenbek angezündet wurden, wollte die Polizei von keiner zusammenhängenden Serie sprechen. Allerdings gibt es deutliche Parallelen zu Bränden in diesem Jahr, vor allem, wenn man eine Brandstiftung im Keller eines Mehrfamilienhauses an der Albert-Schweitzer-Allee am 20. Januar einbezieht. Denn 2017 wie in diesem Jahr wurden mutmaßliche Brandstiftungen an der Thomas-Mann-Straße, an der Kollower Straße, an der Industriestraße und eben auch an der Albert-Schweitzer-Allee verzeichnet. Timo Jann

Schwarzenbek - Wieder drei Autos in Flammen: Polizei setzt auf Zivilstreifen