ie der neue Bahnhof in Mölln bei Pendlern und Einheimischen ankommt

Der neue Möllner Bahnhof kommt bei Passanten gut an. Auch wenn sich nur wenige trauen, durch die beheizte Bahnhofspassage von der Straße aus zu den Gleisen zu gehen. Es hat sich eingespielt, dass man um das Gebäude herumgehen muss. „Mir gefällt es von außen sehr gut“, sagt Jürgen Klugmann. Der Pendler fährt regelmäßig von Lübeck nach Mölln zur Arbeit. Drinnen sei er noch nicht gewesen. Das möchte er aber in den kommenden Tagen nachholen. „Von außen gefällt er mir ganz gut“, sagt eine andere Frau, die mit Maske aus der Innenstadt auf den Bahnhof zukommt. „Doch mit Maske kann man das gar nicht richtig genießen“, sagt sie. Ein älterer Herr wandert um das ganze Gebäude herum und schaut interessiert durch alle Fenster. „Sehr gut“, sagt er, will dann aber wegen Corona ungern ein längeres Gespräch führen. Treffpunkt für Schüler und Azubis: Vor allem Schüler und Azubis sind es, die den Möllner Bahnhof am frühen Nachmittag nutzen. Der Bereich davor ist insgesamt ein Treffpunkt für die jüngere Generation. Hier wartet man auf den Bus oder Zug, kauft auf der gegenüberliegenden Seite einen Döner oder trifft sich einfach nur so zum Abhängen. Und davon scheint auch der neue Bäcker im Bahnhof zu profitieren. Im Geschäft herrscht reger Betrieb, auch wenn die Hygieneauflagen das Sitzen im modern eingerichteten und reichlich Platz bietenden Café der Filiale noch nicht erlauben. Sorge vor Sachbeschädigung und Graffiti: Im Kundencenter der Vereinigten Stadtwerke (VS) hingegen ist bei einer Stippvisite außer den Mitarbeitern kaum Kundenverkehr zu verzeichnen. Verwunderlich ist das aber kaum. Denn die VS hat bei Facebook darum gebeten, wegen der Corona-Pandemie vorerst nur in dringenden Fällen persönlich am Bahnhof vorbeizuschauen. „Insgesamt ist ein kleines Schmuckstück entstanden, das hoffentlich lange von bahnhofstypischen Sachbeschädigungen verschont bleibt“, erklärt Bürgermeister Jan Wiegels auf seinem Facebook-Profil. Damit meint er Vandalismus und Graffiti. Wiegels zeigt sich erfreut darüber, dass die Vereinigten Stadtwerke etwa 1,8 Millionen Euro in die aufwendige Sanierung gesteckt haben. „Zudem findet sich dort eine stadtbekannte Bäckerei, demnächst ein Kiosk und eine öffentliche Toilette“, schreibt er. Lesen Sie auch: Lauenburgischer Kreistag beschließt Kreisumlage von 2,0 Prozent Neuer Möllner Bahnhof lockt mit Kaffee, Kiosk und Kundencenter Mölln schockiert über Badeverbot im Luisenbad Diebe stehlen Grabschmuck auf dem Alten Friedhof in Mölln Debatte über Bäckereien „Junge“, „von Allwörden“ oder „Eggers“: Doch ausgerechnet diese für einen Bahnhof positiven Aspekte lösten Kommentare unter dem Post und in anderen Möllner Facebook-Gruppen aus. „Der Bahnhof sieht jetzt wieder gut und ansprechend aus. Aber dass da schon wieder von Allwörden drin ist, finde ich persönlich nicht gut“, schreibt eine Möllnerin. Man hätte doch mal einen anderen Bäcker nehmen können im Hinblick auf Auswahl und etwas mehr Konkurrenz. Die jetzt eröffnete Filiale „Nur Hier“ gehöre zur Kette von Allwörden. Kommentare wie diese gab es so einige. Es wurde darüber gefachsimpelt, ob die bahnhofsnahe Bäckerei „Eggers“ besser sei und ob man nicht auch einmal die Lübecker Bäckerei-Kette „Junge“ nach Mölln hätte holen können. Er könne die Bäckerei Junge nicht zwingen, nach Mölln zu kommen, schrieb Wiegels sinngemäß bei Facebook. In der Vergangenheit habe es immer wieder Möglichkeiten für den Lübecker Bäcker dazu gegeben, kommentierte der Bürgermeister diesen Wunsch. Bauarbeiten an der Toilette laufen noch: Viele Kommentare sind bei Facebook jedoch äußerst positiv. „Sehr, sehr schön geworden“ oder „Wunderbar“ ist dort zu lesen. Derweil sind Handwerker noch immer rege damit beschäftigt, den Rest der Sanierung abzuschließen. In frühestens zehn Tagen und spätestens von Januar an sollen laut Marius Lembicz, Geschäftsführer der VS, am Bahnhof die öffentlichen Toiletten und ein Kiosk mit Zeitschriften und allem, was dazugehört, bereitstehen. Von Florian Grombein