3. Liga: VfB Lübeck holt Nico Rieble von Hansa Rostock

Der VfB Lübeck trimmt seinen Kader kontinuierlich in Richtung Drittliga-Niveau und stellt seinen nächsten Neuzugang vor, der genau in dieses Anforderungsprofil passt. Nico Rieble hat einen Einjahresvertrag beim Aufsteiger unterschrieben. Der 24-Jährige kommt mit der Erfahrung von 55 Drittligaspielen für Hansa Rostock zur Lohmühle, zuvor hat er 21 Mal in der 2. Liga für den VfL Bochum gespielt. Top-Ausbildung: Deutscher Meister unter Julian Nagelsmann: „Mit Nico besetzen wir die noch offene Planstelle in der Innenverteidigung“, kommentiert Sportdirektor Rocco Leeser die Personalie etwas überraschend, denn der gebürtige Badener (Rastatt) hat dreimal so viele Spiele in seiner Karriere als Linksverteidiger absolviert, als in der Abwehrzentrale. Auf der Außenposition hat er auch seine „Grundausbildung“ genossen – und zwar bei der TSG Hoffenheim bei keinem geringeren als Julian Nagelsmann, unter dem er mit der TSG 2014 sogar die Deutsche U19-Meisterschaft gewinnen konnte. Beim VfL Bochum Marktwert von 400 000 Euro erreicht: Zusammen mit Nadiem Amiri (jetzt Bayer Leverkusen), Kingsley Schindler (heute 1. FC Köln) oder auch dem jetzigen TSG-Star Kevin Akpoguma spielte Rieble dann zunächst in der Regionalliga bei der TSG U23, ehe er im Sommer 2016 in die 2. Liga zum VfL Bochum wechselte (sein Marktwert stieg damals auf 400 000 Euro laut transfermarkt.de, das Portal taxiert ihn aktuell auf 175 000 Euro). Nach überstandenem Knorpelschaden löste Rieble seinen Vertrag jedoch im Januar 2018 auf und schloss sich ablösefrei Hansa Rostock an. An der Seite von Tommy Grupe in der Hansa-Abwehr: Dort erkämpfte er sich rasch einen Stammplatz als linker Verteidiger, spielte oft auch an der Seite von Tommy Grupe, dem heutigen VfB-Abwehrchef. In seiner zweiten Hansa-Saison beorderte Trainer Jens Härtel Rieble in die Innenverteidigung, allerdings wurde er von einem Muskelfaserriss, einem Knochenödem und zuletzt einem Zehenbruch länger als 70 Tage ausgebremst. Am 13. Juli verkündete Hansa offiziell auf seiner Homepage, dass der Vertrag mit dem 24-Jährigen nicht verlängert werde – und bestätigte damit einen Instagram-Post des Spielers, der bereits am 7. Juli unter dem Hashtag „Time to say goodbye“ geschrieben hatte: „Hallo Hansa-Fans. Ich wollte mich bei euch für die letzten 2 1/2 Jahre bedanken, für viele geile Momente, Spiele und die gnadenlose Unterstützung von eurer Seite“. Erster Einsatz auf der Lohmühle am 27. Juli: Nun schlägt Rieble das nächste Kapitel auf, am kommenden Montag wird er auf der Lohmühle zu seiner ersten Trainingseinheit erwartet. „Ich nehme die Herausforderung sehr gerne an“, lässt der Neue wissen. „Ich kenne die Liga und weiß, was auf uns zukommen wird. Die Gespräche mit den Verantwortlichen haben mir gezeigt, dass man mich unbedingt in Lübeck haben möchte. Ich hoffe, ich kann der Mannschaft mit meiner Erfahrung helfen.“ VfB Lübeck hat noch vier Planstellen frei: Nach Tommy Grupe und Elsamed Ramaj ist Rieble der dritte Ex-Hanseat an der Lohmühle und insgesamt der 18. Feldspieler im neuen Kader. Vier „Planstellen“ sind also noch zu vergeben, denn Trainer Rolf Landerl möchte mit 22 Spielern plus drei Torleuten in die Saison starten. Bis zum 5. Oktober ist noch Transferzeit in Deutschland, der Kader soll allerdings wesentlich früher komplett sein. Ausschau halten muss der VfB weiter nach einem schnellen Stürmer – und vor allem nach jungen Spielern, um die DFB-Vorgabe erfüllen zu können, immer vier deutsche U23-Talente auf dem Spielberichtsbogen vermerken zu können. Bisher haben die Grün-Weißen erst drei Spieler unter Vertrag, die dieses Kriterium erfüllen. Von Jürgen Rönnau