Bakterien-Alarm: Kronsforde musste Wasser abkochen

Die Hinweise lesen sich alarmierend: „Trinken Sie Leitungswasser nur abgekocht“, gleiches gelte „für die Zubereitung von Nahrung, das Zähneputzen und das Reinigen von offenen Wunden“. 60 Häuser mit knapp 200 Bewohnern in Kronsforde, deren genossenschaftliche Wasserversorgung über einen Brunnen auf der Kronsforder Koppel 10a gewährleistet wird, haben das „Abkochgebot“ des städtischen Umweltschutzes per Eilboten erhalten. Grund für das Schreiben seien „bakterielle Verunreinigungen“. Mehr als eine Woche mussten die Betroffenen mit der Einschränkung leben, auf LN-Anfrage berichtete Stadtsprecher Marc Langentepe heute von einer Verunreinigung mit sogenannten Enterokokken. Diese kommen unter anderem als nützliche Bakterien im menschlichen Verdauungstrakt vor, treten aber auch als Krankheitserreger auf. Sie können dann zum Beispiel Harnwegsinfekte und Blutvergiftungen verursachen. „Bei Routinekontrollen wurden die Bakterien im Brunnen entdeckt“, so Langentepe. Daher habe der Umweltschutz das Abkochgebot ausgesprochen und das Spülen der Wasserversorgung veranlasst. Jetzt konnte Entwarnung gegeben werden, mehr als eine Woche mussten die Leitungen gründlich gesäubert werden. Langentepe: „Zwei neue Proben waren negativ.“ Die Anwohner würden nun darüber informiert, dass ihr Trinkwasser wieder sicher sei. Auch für das restliche Stadtgebiet kann Entwarnung gegeben werden. Nach Auskunft der Stadtwerke seien keine Keime ins öffentliche Trinkwasser gelangt. Sprecher Lars Hertrampf: „Das betroffene Netz in Kronsforde ist eigenständig.“ Von Peer Hellerling

Lübeck - Bakterien-Alarm: Kronsforde musste Wasser abkochen