Bürgermeister Jan Lindenau setzt sich bei Karstadt für Lübeck ein

Die angekündigte „Karstadt“-Schließung hat auch Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) mobilisiert. In einem dreiseitigen Schreiben wendet er sich direkt an Arndt Geiwitz, Generalbevollmächtigter der Galeria Karstadt Kaufhof GmbH. Dabei zählt er dezidiert die Stärken des Standortes Lübeck auf, der wachse und eine klare Zukunftsvision habe. „Neben der Kaufkraft der Lübecker Bevölkerung zieht der Einzelhandel ein überdurchschnittlich großes Nachfragepotenzial aus dem Tourismus an“, argumentiert er. Ein Großteil der ausländischen Touristen komme aus dem konsumfreudigen Skandinavien und den Niederlanden sowie zunehmend aus Südeuropa. Damit bleibe Lübeck nach Hamburg der attraktivste Einzelhandelsstandort in der Metropolregion Hamburg. Hohe Kaufkraft der Lübecker: Weiter stellt er fest: „Im Vergleich mit der Peer Group konnte Lübeck mit einer Kaufkraftkennziffer von 92,9 bundesweit seinen guten vierten Platz behaupten. Nur die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz, die nordrhein-westfälische Stadt Krefeld sowie Freiburg im Breisgau verfügen über eine höhere Kaufkraftkennziffer.“ Als weiteren Grund für den Verbleib der Kaufhauskette führt er an, dass die Hansestadt seit zwei Jahren einen kontinuierlichen Stärkungsprozess für die Innenstadt verfolge. Er nennt den beschlossenen Rahmenplan, der 20 Projekte beinhalte und listet die fünf Schlüsselprojekte auf: Die Neugestaltung der Beckergrube vom Koberg bis zur Untertrave mit Schaffung eines Platzes vor dem Theater, die Aufwertung des Bereichs rund um Rathaus und Marienkirche, die Umgestaltung der Königstraße als verbindendes Element, die Umgestaltung der Wahm- und der Krähenstraße mit neuem Platz sowie die Neuordnung des Holstentorareals. Investitionen von rund 15 Millionen zur Umgestaltung: Allein für die Umgestaltung des Bereichs rund um Rathaus und Marienkirche – in unmittelbarer Nähe zum Karstadt-Warenhaus – seien Investitionen in Höhe von rund 15 Millionen Euro vorgesehen. „Als Bürgermeister habe ich einen Strategiewechsel vorgenommen, um die Innenstadt weiter zu stärken“, resümiert Lindenau und führt noch den „Lichthof“ an. Und er schließt mit dem Satz „Ich lade Sie hiermit ein, in konstruktive, zukunftsorientierte Gespräche einzusteigen. Gerne bei Ihnen in Essen beziehungsweise Neu-Ulm oder hier am Standort.“ Verdi befürchtet: Karstadt in Lübeck schließt Karstadt in Lübeck: Die Geschichte der Kaufhauskette Karstadt-Aus in Lübeck: Im Zweifel abreißen, sagt der Stadtsoziologe Marcus Menzl Innenstadt-Händler: Karstadt-Aus wäre ein Schlag für Lübeck Karstadt in Lübeck schließt – das sagen die Kunden Diese Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof müssen schließen Aufstieg und Fall des Hauses Karstadt Kommentar: Der Niedergang von Karstadt in Lübeck bietet auch eine Chance Schließt Karstadt? Der LN-Liveticker zum Nachlesen Von mho