Bürgerschaft: Monika Frank ist Lübecks neue Senatorin für Bildung und Kultur

Eine neue Senatorin für Lübeck: Die Bürgerschaft hat SPD-Kandidatin Monika Frank (55) zur neuen Dezernentin für Bildung und Kultur gewählt. Frank setzt sich gegen zwei Bewerberinnen durch – Amtsinhaberin Kathrin Weiher (57, parteilos) und Meike Fechner (43, parteilos). Das Ergebnis: In geheimer Wahl bekommt Frank 22 Stimmen, Fechner zwölf Stimmen und Weiher erhält neun Stimmen. Frank tritt ihren neuen Job am 1. Januar an. Die Amtszeit beträgt sechs Jahre. Monika Frank wird Lübecks neue Senatorin: Klar war: Frank wird gewählt werden. Denn die SPD-Kandidatin hat die Große Koalition und damit die Mehrheit hinter sich. Die Freien Wähler und die Linken hatten sich ebenfalls für sie ausgesprochen. Damit hätte Frank eigentlich auf 26 Stimmen kommen müssen. Dennoch freut sich die frisch gekürte Frank: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.“ Lesen Sie auch: Die Lübecker Bürgerschaft im Live-Ticker Kulturexpertin Meike Fechner: Zufrieden sind allerdings auch die anderen beiden Frauen. „Ein toller Vertrauensbeweis“, freut sich Fechner, die in Lübeck bislang völlig unbekannt war. Angesichts der Ausgangslage sei das ein gutes Ergebnis. Fechner: „Und ich habe in tolles Feedback bekommen.“ Nach der Wahl tummelten sich Abgeordnete von Grünen, Unabhängigen, FDP bei ihr und bedanken sich für ihre Rede. Alles, was Lübeck voranbringt: Jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem E-Mail-Postfach. Hier kostenlos den Newsletter „Lübeck next“ bestellen! Amtsinhaberin Kathrin Weiher: Und Amtsinhaberin Weiher? „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Weiher. Mit den neun Stimmen hatte sie gerechnet. „Das sind meine treusten Anhänger“, sagt Weiher, Und vor allem: „Ich bin froh, dass ich mitmachen und mich zur Wahl stellen durfte – und meine Rede halten konnte.“ Denn noch bis vor ein paar Tagen sah es so aus, als könnte sie sich gar nicht zur Wahl stellen. Niemand schlug Weiher für das Amt vor. Offene Worte der amtierenden Senatorin: Extrem unterschiedlich sind die Reden der drei Frauen. Weiher präsentiert sich als die erfahrene Amtsinhaberin, die immer noch Lust auf ihren Job hat. „Ich halte den Laden am Laufen“, sagt Weiher. Eine Senatorin sei keine Sachbearbeiterin. Sondern: „Ich habe meine Spezialisten machen lassen.“ Außerdem sei der Spielraum einer Senatorin begrenzt. „Man ist die Beef-Scheibe in einem Burger“, so Weiher. Es gebe Druck von oben und Druck von unten. Außerdem weiß sie, dass sie der Preis für die große Koalition ist – und die CDU sie hat fallen lassen. Weiher: „Wenn man abgeschossen ist, ist man abgeschossen.“ Lübeck hat vier Senatoren. In der Wahlperiode dieser Bürgerschaft besetzen die Politiker alle Posten neu. Die Große Koalition hat die vier Posten untereinander aufgeteilt. Die parteilose Kathrin Weiher (Kultur und Bildung) ist als erste dran. Die Amtszeit der 58-Jährigen hat am 1. Januar 2015 begonnen und endet am 31. Dezember 2020. Die SPD besetzt diesen Posten. Der SPD-Mann Sven Schindler (Wirtschaft und Soziales) und CDU-Mann Ludger Hinsen (Umwelt, Sicherheit und Ordnung) haben zeitgleich ihren Job angetreten. Los ging es am 1. Mai 2016. Ihre Amtszeit endet am 30. April 2022. Die Stellen werden voraussichtlich im Herbst 2021 ausgeschrieben. Für den 61-jährigen Schindler endet seine zweite Amtszeit, für den 58-jährigen Hinsen ist es die erste Amtszeit als Lübecker Senator. Die SPD besetzt den Posten des Wirtschaftssenators, die CDU den Posten des Innensenators. Die parteilose Joanna Hagen (Planen und Bauen) ist als Letzte dran. Die 48-Jährige hat ihre Senatoren-Stelle am 1. Mai 2017 angetreten. Ihre Amtszeit geht bis zum 30. April 2023. Der Posten wird voraussichtlich im Herbst 2022 ausgeschrieben. Die CDU besetzt den Posten des Bausenators. Fechner: Kultur für alle: Als Kulturexpertin präsentiert sich Fechner jung, frisch und voller Ideen – und hat offensichtlich dadurch etliche Stimmen eingeheimst.„Kultur und Bildung gehören zusammen“, sagt die studierte Kulturwissenschaftlerin. Eine Kulturstadt wie Lübeck müsse auch ein Bildungsort sein. Fechner: „Kultur für alle, setzt Bildung für alle voraus.“ Frank: Senatoren-Posten ist Traumaufgabe: Und die neue Senatorin? Als kompetente Fachfrau, die Verwaltung kann, präsentiert sich Frank. Als „Herzensaufgabe“ beschreibt sie das Thema Jugend und junge Familie. Darum kümmert sie sich als Abteilunsgleiterin bei einer Bremer Behörde. Sie sei „brilliant vernetzt“ und Ich bin loyal gegenüber dem Parlament und den Bürgern. Und der Job als Senatorin sei ihre „Traumaufgabe“. Fachfrau, keine Politikerin: Monika Frank (55, SPD) kommt aus Bremen und hat die vergangenen 13 Jahres ihres Berufslebens in der Hansestadt verbracht. Ihr Schwerpunkt-Thema ist Jugendarbeit. Aktuell ist sie Abteilungsleiterin „Junge Menschen und Familien“ im Dezernat für Soziales, Jugend, Integration und Sport. Den Job hat sie seit 2018. Davor hat sie das Referat Kinder- und Jugendförderung und Jugendbildung geleitet – und hatte noch weitere Posten bei der Bremer Behörde inne. Zuvor war sie beim Land Niedersachsen beschäftigt und beim Bundesarbeitskreis Arbeit und Leben in Düsseldorf sowie im Bundesvorstand der Falken (sozialistische Jugend Deutschlands) in Bonn. Frank hat Lehramt für Realschule studiert für die Fächer Deutsch und Sozialkunde. Lesen Sie auch Kommentar: Das hat Kathrin Weiher nicht verdient Lübeck: Wird die Wahl der Kultursenatorin ein Duell ohne Amtsinhaberin Lübeck: Wird Monika Frank neue Kultursenatorin? SPD hat sie nominiert Lübeck: Kathrin Weiher kämpft um Senatoren-Posten Von Josephine von Zastrow