Busfahrer aus Sereetz singt bei „Deutschland sucht den Superstar“

Wenn am Dienstag ab 20.15 Uhr die nächste Folge von „Deutschland sucht den Superstar“ (kurz: „DSDS“) ausgestrahlt wird, dürften einige Zuschauer ein Déjà-vu haben: Der Kandidat mit dem roten Käppi und der Sonnenbrille sieht dem DSDS-Star Pietro Lombardi zum Verwechseln ähnlich. Lombardi wurde 2011 in der achten Staffel der Castingshow Sieger. Er ist jedoch nicht als Kandidat in die Show zurückgekehrt, sondern hat ein Double. Es ist der 25-jährige Calvin Bulgrin, der mit seiner Frau und seiner zweijährigen Tochter in Sereetz bei Lübeck wohnt. „Dieter Bohlen war nett“: Bulgrin als Lombardi-Double versetzte auch Juror Dieter Bohlen in Erstaunen, vor dem er im September für die Aufnahmen zur 15. Folge der 18. Staffel auf der Bühne stand. „Ich hatte kein Lampenfieber“, erzählt er, „aber als ich dann auf die Bühne trat, war ich doch aufgeregt“. Geholfen habe ihm dabei, „dass ich ohne große Erwartungen da rein gegangen bin.“ Dieter Bohlen, erzählt er, sei sehr nett zu ihm gewesen. Vorher hatte sich Bulgrin bereits über zwei Casting-Runden gegen einige Tausend Mitbewerber durchgesetzt. In dem dreistufigen Casting schickte er zunächst Videos von sich. Im August wurde er für einen Auftritt zur zweiten Runde eingeladen und schaffte es in die dritte Runde. Hier wird er nun gegen insgesamt 300 Mitkandidaten antreten. Schlager singen im Stadtbus: Eines der Videos, mit denen er überzeugen konnte, zeigt ihn, wie er laut Schlager singt, während er einen leeren Bus durch Lübeck fährt. Denn der junge Mann ist Busfahrer und fährt regelmäßig auf allen Linien in und um Lübeck. „Wenn ich eine Leerfahrt habe, singe ich auch schon mal laut beim Busfahren“, erzählt er. Er weiß noch nicht, ob sein Auftritt bei der Ausstrahlung am Dienstagabend auch gezeigt wird. „Man wird mich sehen, aber vielleicht nicht mit dem Lied“. Denn er hat einen Song ausgesucht, der von dem Schlagersänger Michael Wendler stammt, der Juror bei „DSDS“ sein sollte. RTL hat sich aber entschieden, Wendler komplett aus den Folgen zu streichen, die schon sei längerer Zeit aufgezeichnet waren. Der Schlagersänger hatte Deutschland zuvor wegen der Anti-Corona-Maßnahmen im Messangerdienst Telegram als „KZ“ bezeichnet. Angeblich sei „KZ“ eine Abkürzung für „Krisen Zentrum“ gewesen, hatte er später auf Instagram behauptet. In der breiten Öffentlichkeit waren die Buchstaben jedoch als Synonym für die „Konzentrationslager“ der Nationalsozialisten wahrgenommen worden. Lesen Sie auch Corona im Klinikum Nordfriesland: 106 Infizierte, Quarantäne-Maßnahmen für 1500 Menschen Ostholstein: Hier entstehen 2021 Häuser, Wohnungen und Bauland Wo liegt Schwanitz aus "Nord bei Nordwest"? Die Drehorte der Krimi-Serie Auf die Ausstrahlung ist Bulgrin jedenfalls trotzdem gespannt. Musik habe für ihn „schon immer“ eine Rolle gespielt, erzählt Bulgrin. Ob er eine Runde weiterkommt, darf er jetzt noch nicht verraten. Aber eines steht für ihn nach der Erfahrung beim DSDS-Casting fest: „Ich würde es immer wieder tun.“ Von Friederike Grabitz