Corona-Lockdown: Bürgermeister Lindenau plant Ausgangssperre für Lübeck

Bürgermeister und Stadtpräsident begrüßen den harten Lockdown, den die Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten im Kampf gegen das Coronavirus verabredet hat. Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) will wegen der stark steigenden Infektionszahlen in der Hansestadt darüber hinausgehen. Weniger Treffen, weniger Besuche, Ausgangssperre in Lübeck: „Vor dem Hintergrund des weiter stark steigenden Infektionsgeschehens in Lübeck prüfe ich derzeit weitere Maßnahmen, die ich gegenwärtig mit dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein abstimme“, erklärt der Bürgermeister auf LN-Anfrage. Ihm geht es um weitere Kontaktbeschränkungen, damit unnötige Treffen verhindert werden. „Das Ziel ist, ab dem 16. Dezember für Lübeck zwischen 21 Uhr und 5 Uhr eine Ausgangssperre zu verhängen“, sagt Lindenau. Ausnahmen solle es geben zum Arbeiten, bei gesundheitlichen Notlagen und über Weihnachten. Tagestouristen sollen nicht mehr nach Travemünde dürfen: Weiterhin will Lindenau für den Stadtteil Travemünde/Priwall den Tagestourismus ausschließen. „Lübeckerinnen und Lübecker sollen unter Wahrung der Abstandsregeln weiterhin Ausflüge unternehmen dürfen“, stellt der Verwaltungschef klar, „in Travemünde wird auch die Pflicht zur Mund-Nase-Bedeckung ausgeweitet.“ Lesen Sie auch: Shoppen vor dem Corona-Lockdown: Ansturm ist in Lübeck ausgeblieben Wegen Corona, für die Kultur: 250 Demonstranten in Lübeck Corona-Lockdown: Diese Geschäfte in Schleswig-Holstein dürfen weiter öffnen Inzidenz in Lübeck über 150: Harte Einschnitte sind nötig: Lindenau weist als Begründung auf den aktuellen Inzidenzwert von 152,9 hin – Tendenz weiter steigend. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nannte auf seiner Pressekonferenz am Sonntag ausdrücklich das Infektionsgeschehen in Lübeck, um für die Notwendigkeit harter Einschnitte zu werben: „In Lübeck haben wir über 150 Neuinfektionen.“ Stadtpräsident Klaus Puschaddel (CDU) sprach von einer „Spitzenstellung im Land, auf die wir nicht stolz sein können“. Die Zeit des Redens sei vorbei, jetzt komme die Zeit des Handelns. Der neue Stadtpräsident appellierte an die Lübeckerinnen und Lübecker, „sich zum Weihnachtsfest zurückzuhalten, um Leben zu retten und die Infektionszahlen zu reduzieren“. Von Kai Dordowsky