„DSDS“: Aus für den singenden Busfahrer aus Lübeck

Für Calvin Bulgrin war es am Dienstagabend auf dem TV-Sender RTL der erste und vorerst letzte Fernsehauftritt bei „Deutschland sucht den Superstar“ (kurz: „DSDS“). Der 25-jährige Busfahrer aus Sereetz nahe Lübeck sang als Pietro Lombardi Double vor der Jury, bestehend aus Dieter Bohlen, Maite Kelly und Mike Singer, einen Song des jetzigen Ex-Jurors Michael Wendler. Für seine Performance bekam er viermal „Nein“ und flog raus. Lesen Sie auch Busfahrer aus Sereetz singt bei „Deutschland sucht den Superstar“ Nach Kritik an DSDS: RTL schneidet Michael Wendler aus der Sendung „DSDS“-Star Menowin Fröhlich über Drogenrückfall: „Ich gebe es zu, ich bin kaputt“ Jurorin verblüfft: „Ist das Pietro?“: Mit Sonnenbrille, Basecap und Trainingsanzug spazierte Calvin Bulgrin in der „DSDS“-Folge am Dienstagabend, 19. Januar, auf die Bühne. In seinem Outfit sah er dem „DSDS“-Star Pietro Lombardi, der die Casting-Show 2011 gewann, zum Verwechseln ähnlich – was weder den anderen Kandidaten im Backstagebereich noch der Jury entging. „Ist das Pietro?“, fragte Jurorin Maite Kelly verblüfft. Doch Bulgrin stellte schnell klar, dass er sich nur zum Spaß so kleidet. Performance nach wenigen Sekunden abgebrochen: Zuschauer, die gespannt darauf gewartet hatten, ob Bulgrin seinem Vorbild auch gesanglich so sehr ähnelt, wurden schnell enttäuscht. Als der Kandidat seinen Songtitel vorstellte, ertönte nur ein Piepen. Wer dann leicht verwirrt war, staunte auch nicht schlecht, als die anschließende Performance nach wenigen Sekunden abgebrochen wurde. Zu sehen war nur, wie Juror Dieter Bohlen seine Hand hob und die Stimmen der Jury mit „Nein, nein, nein und nein“ zusammenfasste. Damit verabschiedete er Bulgrin ohne weiteren Kommentar von der Bühne. Der Sereetzer erklärt im Anschluss an die Sendung: „Ich habe ’Sie liebt den DJ’ von Michael Wendler gesungen. War ja klar, dass sie das nicht zeigen können.“ RTL strich Wendler aus der Sendung: Dass Bulgrins Auftritt nicht vollständig ausgestrahlt wurde, ist eine Folge der Entscheidung von RTL, Michael Wendler komplett aus der Show zu streichen. Der Schlagersänger gehörte einst zur diesjährigen „DSDS“-Jury. Er hatte allerdings für Aufsehen gesorgt, weil er Deutschland wegen der Anti-Corona-Maßnahmen im Messangerdienst Telegram als „KZ“ bezeichnete. Angeblich sei „KZ“ eine Abkürzung für „Krisen Zentrum“ gewesen, hatte er später auf Instagram behauptet. In der breiten Öffentlichkeit waren die Buchstaben jedoch als Synonym für die „Konzentrationslager“ der Nationalsozialisten wahrgenommen worden. Daraufhin hatte RTL alle Szenen mit dem Wendler in „DSDS“ herausgeschnitten oder ihn unkenntlich gemacht. Auch in der jüngsten Folge vom 19. Januar war der Schlagersänger am Jury-Pult entweder gar nicht zu sehen oder von einer großen Sprechblase verdeckt. Bulgrin: „Vor Ort war es viel länger“: Ein wenig enttäuscht klingt Bulgrin nach seinem Fernsehauftritt schon. In Wirklichkeit, so erzählt er, sei es schließlich ganz anders gewesen. „Vor Ort war es viel länger, wir haben auch viel mehr geredet.“ Seine Songauswahl sei wohl falsch gewesen, aber das hätte er damals ja noch nicht wissen können. Ganz hat ihn sein Frohsinn aber trotzdem nicht verlassen. „Ich hatte ja schon vermutet, dass sie mich gar nicht zeigen. So hat man wenigstens ein paar Bilder gesehen.“ Außerdem sei es schon aufregend gewesen, sich selbst im Fernsehen zu sehen. Dabei ist „DSDS“ nicht die erste Sendung, an der der Sereetzer teilgenommen hat. Im letzten Jahr, so erzählt Bulgrin, war er schon mal bei der von Stefan Raab moderierten Show „Fame Maker“, die auf Prosieben läuft. Allerdings wurde sein dortiger Auftritt nicht ausgestrahlt. Nächstes Jahr „auf jeden Fall“ wieder dabei: Bulgrin nimmt seinen Rauswurf bei „DSDS“ indes mit Humor und betont, dass er vor allem zum Spaß als Pietro-Double aufgetreten sei. „Ich bin da ohne Erwartungen rein gegangen und hatte deshalb auch nichts zu verlieren“, sagt er rückblickend. Ob er nächstes Jahr wieder dabei sein wird? „Auf jeden Fall“, verspricht Bulgrin. „Dann aber mit einem anderen Song.“ Von Rabea Osol