Drei Brände in Lübeck: Bewohner retten sich auf Balkone

Gleich dreimal mussten die Lübecker Feuerwehren am Freitagabend zu Einsätzen in die Lübecker Altstadt ausrücken. Gegen 20.40 Uhr hieß zum ersten Mal Großalarm. In der St.-Annen-Straße haben Anwohner über den Notruf ein Feuer in einer Erdgeschosswohnung informiert. Da nicht bekannt war ob sich die Bewohnerin noch in der brennenden Wohnung befand wurde der Einsatz mit dem Zusatz „Menschenleben in Gefahr“ versehen. Brand in Lübeck: Bewohner flüchten sich auf Balkone: Beim Eintreffen der ersten Hilfskräfte wurde, so Einsatzleiter Kai Wohlsen, eine Frau vor dem Haus angetroffen, bei der es sich um die Wohnungsinhaberin handelte. Allerdings wurde durch die starke Rauentwicklung das Treppenhaus verraucht und damit der Fluchtweg über die Treppe für andere Bewohner abgeschnitten. Fünf Bewohner hatten sich bei Eintreffen der Feuerwehr schon auf ihre Balkone geflüchtet und wurden dort von den Einsatzkräften betreut. Unter Atemschutz rückten die Helfer von Außen wie auch im Innenangriff gegen den ausgedehnten Wohnungsbrand vor. Die Polizei sperrte die Straße ab und hielt Schaulustige vom Einsatzort fern. Schwierige Löscharbeiten: Vorrangig galt es eine Ausbreitung des Feuers auf weitere Wohnungen zu verhindern. „Nicht ganz einfach“ erklärt Wohlers und verweist dabei auf die bauarttypisch durchgehenden Deckenbalken. Eine Ausbreitung konnte durch die etwa 45 Einsatzkräfte verhindert werden. Durch ein Fenster warfen die Feuerwehrleute immer wieder glühende oder brennende Gegenstände auf den Gehweg. Dort wurde von einem weiteren Atemschutztrupp alles sofort abgelöscht. Die Wasserversorgung hat gut geklappt, betont Wohlers auf Nachfrage. „Nur ein Hydrant hat nicht funktioniert. Durch die Bebauung stehen die Hydranten in der Stadt glücklicherweise nahe beieinander. So hatten wir auf jeden Fall genug Wasser.“ Zweiter Brand an der Untertrave: Mitten in den Löscharbeiten kam auf einmal Hektik auf. Gegen 21:15 Uhr wurde aus einem Dachfenster Rauch an der Untertrave gemeldet. Umgehend machten sich abkömmliche Fahrzeuge in der St.–Annen-Straße auf den Weg Richtung „An der Untertrave“ Vor Ort konnte der Einsatz glücklicherweise ohne eine Feststellung schnell beendet werden. Dritter Brand in der Fischergrube: Der nächste Einsatz ließ nicht lange auf sich warten. Nur etwa zwei Stunden später hieß es erneut „Feuer“. Diesmal ging es in die Fischergrube. Hier hatten Anrufer Rauch im Treppenhaus gemeldet. Wieder hieß es für etwa 50 Mann der Feuerwachen 1 und 2 sowie den Freiwilligen Feuerwehren Innenstadt und Paddelügge – Buntekuh ab in die Altstadt. In einem Haus, das von der Vorwerker Diakonie für Betreutes Wohnen genutzt wird, brannte auf einer Toilette ein Mülleimer. Die 53 Bewohner der Einrichtung konnten ohne Gefahr das Haus verlassen. Schnell war das Feuer abgelöscht. Verletzte gab es bei diesem Einsatz glücklicherweise nicht. Ganz unbekannt war den Rettern das Objekt nicht. Immer wieder kommt es hier zu Zwischenfällen. Erst Anfang Mai mussten die Kameraden zu einem Feuer an dieser Adresse ausrücken. Auch damals war eine Unachtsamkeit Auslöser für den Einsatz. Erst gegen 1.30 Uhr kehrte ein wenig Ruhe in den für die Feuerwehr turbulenten Abend ein. Von MOPICS