Fridays-For-Future-Demonstration in Lübeck

Seit Monaten sind sie jeden Freitag weltweit auf der Straße. Nach den Ferien sind auch in Lübeck wieder zahlreiche Schüler, Studenten und auch viele Erwachsene zur Muk gekommen, um für mehr Klimagerechtigkeit zu demonstrieren. Dieses Mal startete die Demo sogar außerhalb der Schulzeit. Trotzdem kamen rund 450 Aktivisten, um für Änderungen in der Klimapolitik zu demonstrieren. Bei der letzen Kundgebung kamen laut Fridays for Future sogar rund 700 Teilnehmer, obwohl Ferien waren. „Junge Menschen endlich ernst nehmen“: Einzelleistungen seien nicht genug, um die im Pariser Klimaabkommen formulierten Klimaziele zu erreichen. So formulierte es ein Redner auf dem Podium, und so sagten es auch von den LN befragte Teilnehmer der Demo. „Es wird Zeit, junge Menschen endlich ernst zu nehmen“, sagte Mattis Schwarck (17). „Ich habe es satt, als unqualifiziert bezeichnet zu werden“, ergänzte Arian Daliri (17). „Letztendlich sitzen wir doch sowieso alle im gleichen Boot.“ Die beiden haben auch schon einiges in ihrem Alltag umgestellt, um klimafreundlicher zu leben. „Wir setzen natürlich besonders viel aufs Fahrrad“, sagten sie. „Und wir kaufen deutlich bewusster ein, um unser Konsumverhalten zu verbessern.“ Frust über Umweltsenator: Für besonders viel Unmut sorgte auf der Demonstration die Gesprächsabsage und die Äußerungen von Umweltsenator Ludger Hinsen (CDU). Dieser lehnt im April eine Einladung der Schüler ab und forderte: Die Schüler sollten zunächst selbst ihr Verhalten ändern und etwas Konkretes für den Klimaschutz leisten. Laura Genz (19) kann diese Aussage nicht verstehen. „Als Schüler ist es oft schwer, ökologisch zu handeln. Es sind ja eben doch oftmals die Eltern, die den Markt bestimmen“, sagte sie. „Aber um diese wachzurütteln, sind wir ja hier.“ Auch Lübecks Stadtschülersprecher Lukas Leitner zeigte Unverständnis für Hinsens Entscheidung: „So etwas ist natürlich enttäuschend, es ist einfach sehr ungünstig gelaufen.“ Trotz der Absage zeigte er sich aber weiter zuversichtlich. „Es gibt sicher viele Instanzen der Lübecker Politik, die trotzdem bereit sind, mit uns ins Gespräch zu treten.“ Max von Schwartz

Schüler ziehen durch Innenstadt - „Fridays for Future“: Demo in Lübeck