Hochwasser-App für Lübeck: Medieninformatiker entwickelt Prototyp

Katastrophenschutz habe ihn schon immer interessiert. Und auf der Suche nach einem Thema für seine Masterarbeit ist der Medieninformatik-Student dann auf das Thema Hochwasser gekommen. „Hochwasser ist ein wichtiges Thema in Lübeck, bei dem Menschen unterstützt werden können“, sagt Julien Holtz, der an der Universität zu Lübeck studiert. „Mein Ziel ist es, Systeme zu entwickeln, die Nutzern bei der Vorbereitung auf Hochwasser und währenddessen helfen.“ Alles, was Lübeck voranbringt: Jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem E-Mail-Postfach. Hier kostenlos den Newsletter „Lübeck next“ bestellen! Anwohner in Lübeck sind schlecht auf Hochwasser vorbereitet: Julien Holtz hat für seinen Prototypen der Hochwasser-App Interviews mit Feuerwehrleuten und Nachbarschaftsvereinen geführt. „Dabei ist auch herausgekommen, dass einige Menschen in Lübeck, obwohl sie am Wasser wohnen und häufig mit Hochwasser konfrontiert sind, dennoch schlecht darauf vorbereitet sind“, sagt Holtz. Sein Prototyp soll wie die Warn-App NINA bereits im Vorwege vor Hochwasser warnen und auch Informationen, wie man sich verhalten sollte, bereitstellen. „Diese Infos gibt es im Internet auf verschiedenen Behördenseiten. Aber sie sind nicht leicht zu finden“, sagt Holtz. Außerdem sollen Nutzer der App regelmäßig über die Pegelstände informiert werden. Die Daten dazu bekommt Holtz von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes. „Aber die meisten Menschen können mit einem Pegelstand nicht viel anfangen“, sagt Holtz. „Deswegen will ich individualisierte Informationen zu Pegelständen über die App geben, etwa den Pegelstand verknüpft mit der Höhe des Wohnortes des Nutzers – so weiß man genau, ob Gefahr besteht oder nicht.“ Prototyp soll neue Appentwicklungen beeinflussen: Außerdem soll es innerhalb der App auch die Möglichkeit geben, dass Nutzer untereinander kommunizieren – und sich im Falle von Hochwasser gegenseitig besser unterstützen zu können. Wer sich nun freut, die App bald auf sein Smartphone herunterladen zu können, den muss Julien Holtz enttäuschen. „Es wird keine App, die morgen genutzt werden kann“, sagt Holtz. „Es ist ein Prototyp, der weiterentwickelt werden muss. Die Darstellungsformen und die neuen möglichen Konzepte, die ich erarbeitet habe, können einen Anstoß geben, nutzerfreundliche Apps auf diesem Gebiet zu entwickeln.“ Lesen Sie auch Hochwasser in Lübeck: Obertrave und Travemünde betroffen Lübeck: Warnung vor Hochwasser der Trave Lübeck: Das Theater Partout kündigt seinen Abschied an Neuer Eigentümer hat Pläne für den travemünder Hafenbahnhof Lübecker Staffeltag und Senatsstaffel: Alle Sieger seit 1947 auf einen Blick Von Hannes Lintschnig