Hundeschwimmen in Lübeck: Bahn frei für Hunde in den Freibädern

Die Badesaison in den Lübecker Freibädern geht zuende: Die Wakenitz-Naturbäder schließen am 16. September, die Freibäder in Schlutup und Moisling öffnen am 13. September zum letzten Mal ihre Türen –und an diesem Tag ist vieles anders. Am Eingang zum Freibad Moisling steht sonst ein Schild, das Hunden den Eintritt verbietet. „Das Schild habe ich weggepackt“, sagt Bianca Lübker, die hier an der Kasse arbeitet. Eine Frau, die gern schwimmen möchte, schickt sie wieder fort, dafür darf eine Besucherin mit einem Golden Retriever ins Bad. Gezahlt wird nicht pro Person, sondern pro Pfote und Fuß je fünfzig Cent. Die meisten der Schwimmer haben an diesem Tag vier Pfoten, denn zum Abbaden gehören die Becken traditionell den Hunden und ihren Besitzern. Die Besitzer der vierbeinigen Besucher müssen Impfausweis, Hundemarke und Leine dabei haben, so steht es in der Badeordnung. Anschließend dürfen Die Hunde ohne Leine und Halsband, aber gern mit ihren menschlichen Begleitern im kühlen Nass plantschen und bis 17 Uhr in den Becken toben, die sonst ausschließlich für menschliche Schwimmer freigegeben sind. Üben fürs Seepferdchen: Die meisten Hunde toben aber lieber auf den Wiesen herum, freuen sich über die Gesellschaft und trauen sich nur in die Becken, wenn ihre Menschen mitkommen. Hündin „Tami“ ist eine Ausnahme: Sie ist eine echte Wasserratte. „Tami“ springt sogar vom Beckenrand, schwimmt eine Runde und schüttelt sich danach herzhaft, bis die Fliesen um sie herum nass geregnet sind. „Hunde schwimmen eigentlich nicht“, sagt ihre Besitzerin. „Sie laufen im Wasser. Das können sie alle von Geburt an, aber nicht alle trauen sich das zu.“ Die fünf Monate alte Labrador-Hündin „Holly“ weiß noch nicht so recht, dass sie das kann. „Sie lernt gerade schwimmen“, sagt ihre Besitzerin Sophie Schlüter. „Eigentlich müsste es kein Problem sein, schließlich hat sie Schwimmhäute an den Pfoten.“ Obwohl sie eigentlich gerne im Wasser ist, traut sie sich nicht so recht in das Becken. Denn auch im Nichtschwimmer-Bereich kann am Ende der Treppe keiner der Hunde mehr im Wasser stehen. Um ihr Mut zu machen, trägt Frauchen sie auf dem Arm ins Tiefe. Souverän schwimmt sie die zwei Meter zum Beckenrand. „Vielleicht schaffen wir ja eine Bahn, dann kannst du Seepferdchen machen“, scherzt Schlüter. Hundeschwimmen mit Tradition: Bademeister Mervin Hudtwalker, der auch mit „Holly“ zusammen wohnt, musste jedenfalls noch nie einen Hund aus dem Wasser retten. Er hat die Aktion „Hund im Freibad“, die bundesweit stattfindet, 2015 zum ersten Mal nach Lübeck geholt. Seitdem dürfen in den Freibädern Schlutup und Moisling die Vierbeiner abbaden, „danach wird das Wasser ja eh rausgelassen. Wir geben an diesem Tag kein Chlor ins Wasser. Die Hunde freuen sich, und es wird gut angenommen.“ Bei schönstem Wetter waren bis zum Mittag jedenfalls schon knapp 60 Menschen mit ihren 30 Hunden im Schwimmbad. Lesen Sie auch Lübeck: Diese Freibäder sind noch geöffnet Die schönsten Fotos vom Hundebaden in Moisling und Schlutup Hunde toben sich im Freibad Schlutup aus Lübeck Hundebaden Freibäder Moisling und Schlutup Hundebaden in den Freibädern #hundimfreibad - Hund im Freibad Von Friederike Grabitz