Illegale Pokerrunde in Lübeck aufgeflogen

Seit Anfang des Jahres schon ermittelt die Polizeistation St. Jürgen gegen einen 49-jährigen Lübecker, der in Verdacht steht, gewerbsmäßig unerlaubt Glücksspiele zu veranstalten. Die Staatsanwaltschaft Lübeck hatte aufgrund der Ermittlungsergebnisse der Polizei einen Durchsuchungsbeschluss erwirkt und konnte zuschnappen: Am Sonnabendabend (21.11.) wurden die für die Glücksspielveranstaltungen genutzten Räume unangekündigt von 13 Beamten verschiedener Behörden aufgesucht und durchsucht. Dabei wurde eine illegale Pokerrunde auf frischer Tat erwischt. Acht Personen spielten gerade an einem Pokertisch, darunter auch der 49-jährige Tatverdächtige. Auf dem Tisch befanden sich vor jedem Spieler Spielchips und Pokerspielkarten. Unter dem Spieltisch wurde eine Geldbörse mit knapp 3000 Euro gefunden, die einer der Teilnehmer offensichtlich beim Eintreffen der Beamten dorthin geworfen hatte. Es dürfte sich nach Angaben der Polizei um die Einsätze der Spieler bei dieser Spielrunde gehandelt haben. Bei zwei weiteren Spielern und in einem an den Spielraum angrenzenden Büroraum wurde weiteres Bargeld aufgefunden. Insgesamt beläuft sich die Summe des beschlagnahmten Bargeldes auf knapp 20 000 Euro. Schwarzarbeit und Corona-Regel-Verstoß: Mit Blick auf eine dort angetroffene Mitarbeiterin wurden durch die an den Maßnahmen beteiligten Beamten des Hauptzollamtes Kiel Ermittlungen wegen des Verdachts der sogenannten Schwarzarbeit eingeleitet. Gewerberechtliche Verstöße wurden dokumentiert und werden von den zuständigen Behörden in Lübeck weiterverfolgt. Keine der anwesenden Personen trug einen „Mund-Nasen-Schutz“, Abstandsregeln wurden nicht beachtet. Auch dafür wurden Anzeigen geschrieben. Lesen Sie auch: Schleswig-Holstein geht Sonderweg: Kontakt-Regeln werden nicht verschärft Lübeck: Pkw bei einem Brand in der Plöner Straße zerstört Auch Drogen im Spiel: Bei zwei Personen wurden geringe Mengen Betäubungsmittel gefunden, bei einem Mann wurde ein Messer sichergestellt. Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung des 49-jährigen konnten weitere 4000 Bargeld beschlagnahmt werden. Strafverfahren gegen alle Teilnehmer: „Gegen alle Spieler wurden Strafverfahren wegen Beteiligung an einem nicht genehmigten Glücksspiel eingeleitet. Da keine Haftgründe vorlagen, wurden sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen alle wieder entlassen“, erläutert Stefan Muhtz, Pressesprecher der Polizeidirektion Lübeck. Von LN