Kolumbarium geplant: Lübeck bekommt ein Urnenhaus

Lübeck bekommt ein Urnenhaus: An der Untertrave 34 soll ein sogenanntes Kolumbarium entstehen. Der historische Speicher „Die Eiche“ steht seit anderthalb Jahren leer. Das Lagerhaus wurde 1873 von Henry Mann, dem Vater von Heinrich und Thomas Mann, errichtet und wurde zuletzt als Auktionshaus genutzt. Der Eigentümer Michael Angern (60) und seine Partnerin Peggy Morenz (47) wollen den denkmalgeschützten Speicher nun einer neuen Bestimmung zuführen. Denkmalschutz hat keine Einwände: Die planungsrechtlichen Voraussetzungen sind geklärt, auch der Denkmalschutz hat keine Einwände. Geklärt ist ebenfalls die öffentlich-rechtliche Trägerschaft, die Heilsarmee will als Träger auftreten. Die Stadt hat die Umwidmung und den Umbau des siebenstöckigen Gebäudes genehmigt, Anfang kommenden Jahres sollen die Bauarbeiten beginnen. Der neue Friedhof am Rande der Altstadtinsel soll in einem Jahr den Betrieb aufnehmen. Die Investitionen werden sich im siebenstelligen Bereich bewegen. Michael Angern und Peggy Morenz sind seit vielen Jahren im Bereich Bestattungskultur tätig. Die Erträge des Kolumbariums sollen einer noch zu gründenden Stiftung zufließen, die sich in den Bereichen Kultur, vor allem der Bestattungskultur, und sozialen Aufgaben widmen soll. Urnenbestattungen immer populärer: Urnenbestattungen werden immer populärer in Deutschland“, begründet Michael Angern sein millionenschweres Projekt. „Wir wollen einen überkonfessionellen Raum für Urnenbestattungen bieten, der mitten in der Stadt angesiedelt ist und damit Teil des städtischen Lebens ist. Unser historischer Speicher, den wir für ein architektonisches Juwel halten, ist ein idealer Standort für ein Kolumbarium.“ Das Projekt hat gewaltige Dimensionen. Der Speicher mit seinen markanten grünen Fensterläden verfügt über sieben Stockwerke, die jeweils eine Grundfläche von 330 Quadratmetern haben. In der ersten Ausbaustufe sollen in zwei Stockwerken je über 1000 Urnen untergebracht werden. „Wir sehen uns mit dem Urnenfriedhof nicht als Konkurrenz zu den städtischen Friedhöfen, sondern als Ergänzung“, sagt Michael Angern. „Preislich werden wir uns an den Gebühren der städtischen Ruhestätten orientieren.“ Das Wort Kolumbarium leitet sich vom Lateinischen columbarium her, was so viel wie Taubenhaus oder Taubenschlag bedeutet. Auch Konzerte und Lesungen geplant: Im Speichergebäude wird eine über mehrere Stockwerke reichende Halle eingebaut, die als Trauerhalle dienen soll. Angern kann sich aber auch vorstellen, dass in diesem Raum außer Trauerfeiern auch Konzerte oder Lesungen stattfinden. „Der Speicher soll eben nicht nur ein Ort der Trauer und der Erinnerung sein“, sagt Angern. „Wir würden es gerne sehen, dass sich in diesem alten Haus eine lebendige kulturelle Szene entwickelt. Es eignet sich schon aufgrund seiner außergewöhnlichen architektonischen Architektur und der hohen ästhetischen Qualität der Umbauten und Ausstattung ideal für einen solchen Zweck. Mehr Nachrichten aus Lübeck lesen: Auf zu neuen Ufern: Lübecks Senatorin Kathrin Weiher will Landrätin in Bad Segeberg werden Frauenpower an der Spitze: Kingyi Fuchs ist erste Frau an der Spitze von Dr. Klein Musik von Rolf Zuckowski begeistert: Die Weihnachtsbäckerei in der MuK Von Jürgen Feldhoff

Kolumbarium - Lübeck bekommt ein Urnenhaus an der Untertrave