Lübeck: 15-jähriger Schüler produziert Bio-Shampoo

Er ist erst 15 Jahre alt, hat aber schon unternehmerische Ziele im Kopf: Henry Specht mausert sich zum Produzent hautfreundlicher Shampoos. Sein kleines Unternehmen nennt der Schüler des Katharineums „pior“. Noch ist seine Mutter beim Onlinehandel die verantwortliche Person. Aber Henry hat noch ganz andere Ideen für eine bessere Welt. Einstieg in den Luxusmarkt: Aber der Reihe nach: „Eines der Motive, warum ich Shampoo in Bioqualität herstelle, ist meine Neurodermitis“, erzählt der 15-Jährige. Aber nicht nur der ständige Juckreiz hat den Schüler auf die Idee einer eigenen Produktion gebracht. „Generell möchte ich Erfahrungen über das Unternehmertum sammeln“, sagt Henry. „Mein größter Wunsch ist es, die Welt so gut ich kann zu verbessern.“ Nach langen Überlegungen ist die Idee mit dem Shampoo herausgekommen. „Ich war schon immer sehr gut in Naturwissenschaften in der Schule“, sagt Henry, dessen Opa Chemiker von Beruf sei. „Ich wusste auch schon, wie man Shampoos herstellt“, sagt der Schüler. „Außerdem war mir klar, dass ich in den Premium- oder Luxusmarkt einsteigen müsste, weil man bei den günstigen Märkten schnell von größeren Anbietern rausgeschmissen wird.“ Gesagt getan: „Also stelle ich klimaneutrale Trockenshampoos ohne zusätzliche, hautschädliche Substanzen her“, so Henry. „Das mache ich noch selbst bei mir zu Hause und verkaufe sie über Amazon und Etsy, versuche aber vor allem auch bei lokalen Händlern zu verkaufen.“ Lesen Sie auch Lübeck: Angler sichtet Kegelrobbe in Travemünde Lärmschutz: Streit um Geschwindigkeit auf der B 75 in Lübeck-Kücknitz Schon wieder: Pizzabote in Lübeck überfallen Viele Experimente für die richtige Rezeptur: Henry hat viel herumprobiert, um die richtige Rezeptur herauszubekommen. „Ein schöner Nebeneffekt mit Biozutaten ist, dass die Umwelt geschützt wird.“ Und so macht er die Shampoos: Fette werden erhitzt und flüssig gemacht, Natriumhydroxid und Wasser vermischt. Henry weiß: „Die Lösung wird ziemlich heiß, Natriumhydroxid darf nicht angefasst werden, weswegen durchgehend Handschuhe und Schutzbrille getragen werden müssen.“ Nach dem Abkühlen wird alles zusammengemischt und gemixt. Hier werden Zusatzstoffe, etwa wie Salz, Zucker und Farbe hinzugefügt. Henry hat ehrgeizige Ziele: „Ich hoffe, durch die Shampoos soviel Kapital zu erzielen, dass ich weitere Unternehmen bauen kann. Zum Beispiel wollte ich schon immer in den Immobilienhandel einsteigen, wobei ich dazu natürlich noch sehr viel Wissen ergattern müsste, also das ist sowieso erstmal noch ein wenig hin.“ Näheres zu Henrys Produkten bei Amazon und etsy unter „waves von pior“. Von Rüdiger Jacob