Lübeck: 751 Fälle von häuslicher Gewalt 2019

Am 25. November ist der internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. 36 Lübecker Organisationen aus unterschiedlichen Bereichen des öffentlichen Lebens beteiligen sich an der Aktion und hissen eine Fahne der Menschenrechtsorganisation „Terre des Femmes“. „Betroffene im direkten Umfeld“: Steffi Koppitz, Geschäftsführerin in der Lübecker Arbeitsagentur: „Das Thema Gewalt gegen Frauen wird oft verkannt oder verharmlost. Dabei geht es uns alle an.“ Die Agentur für Arbeit Lübeck beteilige sich an der Aktion, „weil die Zahlen zeigen, dass wir alle Betroffene in unserem direkten Umfeld haben“. „Dunkelziffer ist weitaus höher“: Der Serviceclub Lübeck/Bad Schwartau der Soroptimistinnen startet am 25. November um 18.30 Uhr eine Schuhaktion. „Wir symbolisieren die 588 Fälle häuslicher Gewalt an Frauen in Lübeck im Jahr 2019“, sagt Gudrun Köhler. In Lübeck seien im Jahr 2019 insgesamt 751 Fälle häuslicher Gewalt dokumentiert worden, in 588 davon waren Frauen die Opfer. Köhler: „Diese Zahlen bilden nur jene Straftaten ab, die überhaupt zur Anzeige gebracht wurden. Die Dunkelziffer ist weitaus höher.“ Während der 16-tägigen Orange Days soll das Thema Partnerschaftsgewalt gemeinsam mit dem Frauennotruf öffentlich gemacht werden. Lesen Sie auch: Lübeck: Weihnachtsstadt des Nordens leuchtet festlich Corona: Noch sind Lübecks Zusatzbusse ziemlich leer Corona: Kita und Lübecker Gesundheitsamt kooperieren mit dem RKI Auch die Bewohnerinnen und Mitarbeiterinnen des Autonomen Frauenhauses unterstützen die Orange Days. Bis Ende Oktober dieses Jahres hätten 137 Frauen sowie 198 Kinder und Jugendliche Schutz im Frauenhaus gefunden. In der gleichen Zeit hätten aber 208 Frauen mit 232 Kindern keinen Platz bekommen. 2019 seien in Schleswig-Holstein 15 Frauen durch (ehemalige) Partner getötet worden. Der Frauenverband Courage ruft zu einer Kundgebung am Mittwoch vor dem Rathaus in der Breiten Straße auf (16 bis 17 Uhr). Die Teilnehmerinnen sollen Plakate mitbringen, Redebeiträge halten und einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Auch die Mitglieder der Lübecker Amnesty-Gruppe 1589 machen sich bei einer Demo stark für Frauen, die unter Gewalt leiden. Außerdem thematisieren sie, dass in Deutschland Frauen für die gleiche Arbeit 21 Prozent weniger Lohn erhalten als ihre männlichen Kollegen. Los geht es um 16 Uhr an der Ecke Breite Straße/Schrangen. Studentinnen der Lübecker Universität haben eine Themenwoche mit Online-Vorträgen und -Workshops unter dem Titel „Ich guck nicht weg!“ organisiert. Von Dor