Lübeck: Der Winterdienst ist für Schneefall bereit

Eisige Temperaturen und Schneeschauer in Lübeck: Nicht genug, damit die Räumungs- und Streufahrzeuge durch die Straßen fahren, aber doch ausreichend, um die Entsorgungsbetriebe in Alarmbereitschaft zu versetzen. Morgens ab halb Zwei nehmen Mitarbeiter die Fahrbahnen, Rad-, Geh- und Überwege in Augenschein. Denn auf die Wettervorhersage ist nicht immer Verlass und die Wetterlage variiert von Stadtteil zu Stadtteil: Mal schneit es in der Innenstadt, regnet in Travemünde und in Buntekuh ist es trocken. Wenn nötig benachrichtigen die Mitarbeiter ihre Kollegen. „Und dann beginnt die Kettenreaktion“, berichtet Cornelia Tews, Pressesprecherin der Entsorgungsbetriebe der Hansestadt Lübeck. „Unsere Mitarbeiter wissen alle Bescheid, sie sind Abrufbereit!“ Großeinsatz: Bis zu 305 Mitarbeiter auf den Straßen: Je nach Wetterlage sind bis zu 305 Mitarbeiter im Einsatz, damit die Lübecker auch im Winter sicher von A nach B kommen. Bei einem Teileinsatz sind nur die 65 Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe im Einsatz, die auch für die Straßenreinigung zuständig sind. Bei einem Großeinsatz, wenn besonders viel Schnee fällt und die Straßen spiegelglatt sind, werden sie von 160 Mitarbeitern des Bereiches Stadtgrün und Verkehr und 100 weiteren Personen aus Drittfirmen unterstützt. In Wohnsiedlungen kommt der Winterdienst als letztes: Zuerst wird sich um wichtige Ein- und Ausfahrtsstraßen, die Buslinien und die Straßen gekümmert, „in denen das Leben pulsiert“, so Cornelia Tews. Dazu gehören Straßen, in denen sich Schulen, Kindergärten und Altenheime befinden. Dann kümmert sich der Winterdienst nach und nach um den Rest der Hansestadt. Zuletzt kommt der Räumdienst in Wohnsiedlungen, in denen die Grundstückseigentümer größten Teils selbst dafür verantwortlich sind, die Straßen vom Schnee zu befreien. „Wir weisen in diesen Gebieten immer darauf hin, besonders vorsichtig zu fahren und aufzupassen“, berichtet Tews. Lesen Sie auch Lübeck: "Die digitale Musikschule" Lübeck: Küchenbrand im Mutter-Kind-Heim Lübeck: Sana-Klinik impft Mitarbeiter gegen Corona Der meiste Schnee wird geräumt und die größten Mengen an Salz gestreut, wenn noch niemand auf den Straßen unterwegs ist. Doch manchmal sind die 12 großen Streuwagen der Stadt auch während des Berufsverkehrs unterwegs. „Dann sind wir auf die Rücksicht aller Menschen im Straßenverkehr angewiesen“, sagt Cornelia Tews. „Das klappt meistens ziemlich gut.“ Der Schnee kann kommen, die Hansestadt ist vorbereitet: Ganze 1200 Tonnen Salz lagern bei den Entsorgungsbetrieben. „Wir versuchen aus umwelttechnischen Gründen nur dort mit Salz zu streuen, wo es unbedingt nötig ist“, sagt Pressesprecherin Tews. „Die auftauende Wirkung hat nun einmal nur das Salz.“ Außerdem haben die Entsorgungsbetriebe 800 Tonnen Sand sowie 25 Kubikmeter Lauge (Magnesiumchlorid) und 50 Meter Tongranulat im Lager. Doch was, wenn nach einigen heftigen Schneefällen alles aufgebraucht ist? Müssen die Lübecker dann zur Arbeit rutschen? Nicht doch: „Nachdem wir etwas nach Streuarbeiten gebraucht haben, wird das Lager direkt wieder aufgefüllt“, erklärt Cornelia Tews. So bleibt der Winterdienst allzeit bereit. Von Nina Lennartz