Lübeck: Die Brücke feiert Fusion mit Brücke Ostholstein

Hier wächst zusammen, was zusammen gehört: Schon lange stehen die beiden sozialpsychiatrischen Träger Die Brücke Lübeck und Die Brücke Ostholstein in enger Verbindung. „Seit ihrer Gründung in den 70er und 80er Jahren stehen die beiden Vereine in engem fachlichen und personellen Austausch“, berichtet Nadine Dietrich, die bei der gemeinnützigen Organisation für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Jetzt sind die Unternehmen „miteinander verschmolzen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Bestehende Angebote werden fortgeführt: Das neue Unternehmen trägt den Namen „Die Brücke Lübeck und Ostholstein – Gemeinnützige therapeutische Einrichtungen GmbH“. Sie ist fortan über die neu eingerichtete Homepage www.diebrücke.de erreichbar. Für die jährlich rund 5500 betreuten Menschen (etwa 3800 in Lübeck, 1700 in Ostholstein) ändert sich durch die Zusammenlegung jedoch nichts. „Nach der Fusion werden alle bestehenden Angebote der Brücke in Lübeck und Ostholstein mit den vertrauten Ansprechpartnern unverändert fortgeführt“, sagt Nadine Dietrich. Angebote weiterentwickeln, Synergieeffekte nutzen: Frank Nüsse, langjähriger Geschäftsführer der Brücke in Lübeck und seit 2018 Leiter der Brücke Ostholstein, erläutert die Vorteile der Fusion: „Zusammen sind wir in der Lage, hinsichtlich Organisation und Administration Synergieeffekte zu nutzen.“ Am wertvollsten sei dabei die Möglichkeit, sagt Nüsse, „unsere Angebote auf die Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer ausgerichtet für Bewohner der Stadt Lübeck als auch des Kreises Ostholstein weiterentwickeln zu können“. Die Gesellschaft sitzt nach wie vor in der denkmalgeschützten „Diele“ in der Engelsgrube 47. In der Schwartauer Allee 10 befindet sich die Hauptgeschäftsstelle, und auch die Ostholsteiner Geschäftsstelle in Eutin wird fortgeführt. Corona: Nachfrage nach Betreuung stark gestiegen: Seit Jahrzehnten bietet die Brücke kostenlose Beratung für Menschen mit psychischen Belastungen und Erkrankungen an. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat der Bedarf in besonderem Maße zugenommen. „Ganz besonders ist die Nachfrage nach Betreuung, Behandlung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen gestiegen, die in Familien mit psychisch kranken Eltern aufwachsen“, berichtet Nadine Dietrich. „Sowohl die Kinder als auch die Familien als Ganzes werden von uns begleitet.“ Lesen Sie auch Lübeck: Verein zur Förderung der Teilhabe bietet Beratung Familien in der Corona-Krise: „Der erste Lockdown war für uns eine Katastrophe“ Suizid: Wie das Virus indirekt töten kann Auch für Frank Nüsse zeigt sich gerade inmitten der allseitigen Belastung durch die Corona-Pandemie die Bedeutung der sozialpsychiatrischen Betreuung: „Die Corona-Pandemie zeigt, dass es sehr wichtig ist, dass Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen verlässliche Angebote vorfinden, um in Krisen begleitet zu werden und mit psychischen Erkrankungen zu leben. Wir freuen uns, dass wir dabei mit einer nun größeren Unternehmensstruktur einen wichtigen Beitrag zur Gesellschaft leisten können.“ Von Timm Lewerenz