Lübeck: Drogendealer wegen erpresserischen Menschenraubs angeklagt

Rumpeliger Prozessauftakt am Lübecker Landgericht: Am Donnerstagmorgen hat die Verhandlung vor der VII. Großen Strafkammer gegen zwei Lübecker begonnen. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Illegaler Drogenhandel sowie erpresserischer Menschenraub in Tateinheit mit schwerer räuberischer Erpressung und Körperverletzung. Am ersten der insgesamt fünf anberaumten Hauptverhandlungstage lief einiges schief: Die beiden Angeklagten kamen zu spät, der Hauptzeuge und Geschädigte ließ sich gar nicht blicken. Lübecker Kleindealer drohte: „Ich schneide dich auf!“: Zehn Minuten nach eigentlichem Prozessbeginn waren die Angeklagten, ein 36- und ein 37-jähriger Lübecker, erschienen, und Staatsanwältin Kathrin Karoß konnte die Anklageschrift verlesen. Dem jüngeren der beiden Angeklagten wird vorgeworfen, von September 2017 bis April 2018 in Lübeck mit Amphetaminen gedealt zu haben. Ein „Kunde“ soll ein 40-Jähriger Lübecker gewesen sein, der offenbar Drogenschulden bei dem Angeklagten angehäuft hatte. Alles, was Lübeck voranbringt: Jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem Postfach. Hier kostenlos für den Newsletter „Lübeck next“ anmelden! Dieses Geld wollte sich der gelernte Koch laut Staatsanwaltschaft wiederholen. Dabei griff er offenbar zu drastischen Mitteln. Gemeinsam mit dem Mitangeklagten sollen sie den Mann in einer Lübecker Kleingartenparzelle ausfindig gemacht und mit einer Schreckschusswaffe, Schlagstock und Butterfly-Messer bedroht haben. „Ich schneide dich auf“, soll der Angeklagte mit vorgehaltenem Messer gesagt haben. Nach einigen Stunden sollen sie den Mann mit in die Wohnung des 36-Jährigen in der Moislinger Allee genommen, weiter mit dem Tod bedroht und davon sogar Videoaufnahmen gemacht haben. Einige Stunden später haben sie ihm offenbar seine Wertsachen abgenommen und ihn gehen lassen. Geschädigter kommt nicht zur Verhandlung – und ist nicht auffindbar: Auf die Aussage des Geschädigten müssen die Prozessteilnehmer noch warten – er kam nicht, der Prozess musste erneut unterbrochen werden. An seiner Meldeadresse in Stockelsdorf lebt er offenbar seit einem halben Jahr nicht mehr. Richterin Helga von Lukowicz ließ den 40-Jährigen suchen. Doch Polizeibeamte des Ersten Reviers, die den Mann häufig beim Betteln in der Innenstadt gesehen hatten, konnten ihn an den bekannten Orten nicht antreffen, um ihn in den Gerichtssaal zu bringen. Die Verhandlung wird nun am 15. Juli ab 9 Uhr fortgesetzt. Toiletten-Streit: Lübeck droht Hotel mit Dixie-Klos vor dem Eingang Lübeck: MuK-Brücke hängt am Haken Staugefahr: Klappe der Eric-Warburg-Brücke erhält neuen Fahrbahnbelag Travemünde: Anwohner kritisieren neue Verkehrsregeln für Gneversdorfer Weg Nach Rauswurf aus dem Theater Lübeck: Taschenoper geht neue Wege Körperwelten-Ausstellung in Lübeck: Deshalb lassen sie sich plastinieren Lübeck: Dritter Corona-Fall nach langer Pause bestätigt Lichthof Lübeck: Bürgerservice öffnet Donnerstag in der Königpassage „Pettersson und Findus auf der Freilichtbühne in Lübeck Lübeck: Gericht verurteilt Unfallfahrer wegen fahrlässiger Tötung zu Bewährung Von Hannes Lintschnig