Lübeck: Geschäfte und Praxen im geräumten C-A-Haus ab Freitag wieder auf

Wieder offen: Das ehemalige C&A-Gebäude in der Mühlenstraße ist ab Freitag, 15. Januar, geöffnet. Das betrifft das komplette Haus mit allen Mietern. Das sind der Rewe-Supermarkt, der Bäcker, das Sanitätshaus, das Hörgeräte-Laden und die Apotheke im Erdgeschoss. Und das betrifft alle sieben Arzt- und Therapiepraxen des Medizinischen Zentrums am Marien-Krankenhaus (MZM). Das teilte der Anwalt von Mietern mit. Räumung des ehemaligen C&A-Hauses für eine Woche: Damit ist die Räumung des ehemaligen C&A-Gebäudes nach einer Woche beendet. Überraschend hatte die Stadt das Haus am 8. Januar um 13 Uhr wegen Mängeln beim Brandschutz räumen lassen. Offiziell nennt sich der Vorgang Nutzungsuntersagung. Das hat vor allem die Ärzte in die Bredouille gebracht, die täglich 600 bis 800 Patienten versorgen. Häufig sind ihre Patienten schwer krank und benötigen dringend ärztliche Hilfe. Seit 2013 stand das ehemalige C&A-Haus leer. Damals verließ C&A seinen Traditionsstandort und konzentrierte sein Geschäft auf sein Haus in der Fußgängerzone. Die Investoren Andreas Marx und Jürgen Schrader von der Devello AG&Co. haben das alte C&A-Haus gekauft und komplett saniert. Nach sechs Jahren Leerstand sind Anfang 2019 die ersten Mieter eingezogen. Brandwachen im ehemaligen C&A-Haus: Der Kompromiss: Es werden ausgebildete Brandwachen im Haus positioniert. „Damit besteht aktuell eine deutlich bessere brandschutzrechtliche Situation“, sagt Anwalt Ulrich Brock, der für die Ärzte spricht. Die Brandwachen müssen so lange vor Ort sein, bis der Eigentümer alle Nachweise in Sachen Brandschutz vorgelegt hat. Vorangegangen waren Gespräche zwischen der Bauordnung der Stadt und dem Eigentümer, der Devollo AG & Co mit Sitz in Scharbeutz. Mitgesellschafter Jürgen Schrader: „Der Brandschutz ist ein sehr komplexes Thema.“ Lesen Sie auch Ehemaliges C&A-Haus in Lübeck bleibt zu: Stadt bleibt bei der Räumung Lübeck: Ehemaliges C&A-Haus - Arztpraxen öffnen trotz Räumung Lübeck: Kritik an Räumung des ehemaligen C-A-Haus wegen Mängeln beim Brandschutz Fehlende Unterlagen zum Brandschutz: Offenbar haben Unterlagen zum Brandschutz gefehlt. „Aus unserer Sicht war es in erster Linie ein Kommunikationsproblem“, sagt Schrader. Dabei ging es um den Informationsaustausch zwischen Bauordnung, Brandschutzfirma und Eigentümer. Erleichtert reagiert Schrader auf das Ende der Räumung: „Natürlich ist so eine Nutzungsuntersagung ein existenzieller Einschnitt für die Mieter und uns als Eigentümer.“ Er sei froh, dass die Probleme „relativ schnell gelöst werden konnten“. Von Josephine von Zastrow