Lübeck: LN-Campus-Blog über Moral und Mitgefühl

Jede*r schaut, wo er oder sie bleibt. Wir kümmern uns um uns selbst, um unser eigenes Wohlbefinden. Und das ist logisch, da wir unsere Gefühle hautnah miterleben und möglichst „glücklich und zufrieden“ sein wollen. Doch wem gilt dieses Mitgefühl noch? Mitgefühl für Familie und das eigene Dorf: Instinktiv sorgen wir uns ebenfalls um das Wohlbefinden der eigenen Familie und Freunde. Auch ihnen soll es gut gehen! Dann kommt „das eigene Dorf“, auch wenn ich viele wenig kenne. Wenn wir Geld spenden, dann wollen wir mit dieser Spende häufig Menschen helfen, die wir überhaupt nicht kennen und wahrscheinlich nie kennenlernen werden. Auch Tiere bekommen Mitgefühl: Doch scheint unser Mitgefühl nicht auf unsere eigene Art begrenzt zu sein. Immer mehr Menschen ernähren sich vegetarisch oder vegan, da ihnen das Wohl der Tiere am Herzen liegt und sie es als moralisch verwerflich empfinden, ihnen zu unserem Genuss Leid zuzufügen. Betrachten wir die immer stärker werdenden Bemühungen, dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen, stellen wir fest, wie ein ebenfalls immer größeres Interesse dem Wohlbefinden zukünftiger Generationen und gar der „Erde“ als solche gilt. Lesen Sie auch Corona-Impfung in Lübeck: Fahrdienst bringt Rentner zur MuK Lübeck: Angriff auf Busfahrer - Polizei ermittelt gegen Fahrgast Lübeck: So viele Spenden bekommt die Stadt Stärke des Mitgefühls nimmt Entfernung ab: Mir scheint, dass die Stärke des Mitgefühls in diesem „moralischen Kreis“ von innen nach außen abnimmt. Am wichtigsten ist man selbst und die eigene Familie, dann kommt „mein Dorf, mein Land, mein Kontinent“, später die eigene Art, dann andere empfindende Wesen und derzeit final zukünftiges Leben. Spannend ist, dass sich der Kreis im Laufe der Jahrhunderte zu erweitern und zu intensivieren scheint. Vor 200 Jahren haben sich weniger Menschen um das Wohl der Tiere gesorgt. Wer weiß, wann wir beginnen, uns um das Wohlbefinden von künstlicher Intelligenz zu sorgen. Lehrreiches im LN-Campus-Blog: Was ich gelernt habe: Die Gesellschaftsspiele „Azul“, „Skull King“ und „Ganz schön Clever“. Von Erik Jentzen