Lübeck: Neues Wohngebiet Güterbahnhof startet 2021

Direkt am Bahnhof entsteht ein neues Wohnquartier. Auf dem acht Hektar großen Areal am ehemaligen Güterbahnhof werden 100 Millionen Euro investiert. Der Baubeginn ist für 2021 geplant. Damit verzögert sich das Projekt um ein Jahr. Der Grund: Das Vorhaben ist extrem aufwendig. In dem neuen Wohnviertel soll Platz für 750 Menschen entstehen. Geplant sind gut 300 Wohnungen und Häuser und ein Park. Ehemaliges Bahn-Gelände: Es ist eines der großen Bauprojekte in Lübeck. „Wir freuen uns richtig darauf“, sagt Nicole Müller, Projektleiterin bei der Wohnkompanie Nord. Dem Unternehmen gehört das ehemalige Bahn-Areal seit 1. Januar 2017. „Es ist ein sehr komplexes Bauvorhaben“, erklärt Projektleiter Nils Böttcher. Deshalb hat alles länger gedauert. Lärmschutz, Denkmalschutz, Naturschutz, Altlasten – alles Themen, die viel Zeit kosten. Zudem muss das Vorhaben mit der Stadt und der Deutschen Bahn abgesprochen werden. Baustart: Bagger rollen 2021: So ist der Zeitplan: Aktuell läuft ein Architekten-Wettbewerb. Dabei geht es um das Gesicht des neuen Wohnviertels und die Fassaden der Gebäude. Das Ergebnis soll im November vorliegen. Baurecht erhofft sich Müller Ende dieses oder Anfang des nächsten Jahres. Dann sollen im Sommer die Bagger rollen. Als erstes werden Leitungen verlegt. Der Bau der Häuser soll Anfang 2022 beginnen. 2025 soll alles fertig sein. „Wir haben schon die ersten Interessenten für das Wohnquartier“, sagt Alina Thoms. Wer in dem neuen Wohnquartier wohnen will, kann sich über die Website der Wohnkompanie Nord registrieren. Alles, was Lübeck voranbringt: Jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem E-Mail-Postfach. Hier kostenlos den Newsletter „Lübeck next“ bestellen! Lokschuppen abgerissen: Der Lokschuppen und die alte Kantine sind für das Bauprojekt abgerissen worden. Stehen bleiben der denkmalgeschütze Wasserturm und die Güterhalle – ein 400 Meter langer Schuppen mit auf dem Areal. Die Güterhalle hat eine Fläche von 6800 Quadratmeter und wird saniert. Allerdings muss das komplette Tragwerk ausgetauscht werden. Die Holzkonstruktion ist mit einem giftigen Schutzmittel behandelt. An drei Stellen wird der Schuppen zweigeschossig und erhält eine etwas höhere Haube, so dass Licht in das Gebäude fällt. Zudem wird der Schuppen an drei Stellen unterbrochen, damit Fußwege den langgestreckten Bau unterbrechen können. Einziehen wird eine Kita, eventuell auch ein Bäcker sowie Büros. Wohnungen und Stadthäuser: Es werden gut 260 Wohnungen und 38 Stadthäuser errichtet. Die Wohnungsgrößen reichen von 30 bis 120 Quadratmeter. Die Gebäude formen zusammen eine Welle, sie verläuft parallel zu den Häusern an der Schützenstraße. Von den Stadthäusern haben 18 ein eigenes Grundstück. Sie orientieren sich in Richtung Meierbrücke. Die restlichen Stadthäuser teilen sich das Grün mit den Nachbarn – und werden von den Mehrfamilienhäusern eingerahmt. Die Stadthäuser haben zwei Geschosse und ein Staffelgeschoss. Miet- und Eigentumswohnungen: Hinzu kommen 260 Wohnungen. Davon werden ein Drittel Sozialwohnungen, ein Drittel Mietwohnungen und ein Drittel Eigentumswohnungen. Diese Mehrfamilienhäuser reihen sich in L-Form aneinander. Die Gebäude haben drei Geschosse plus Staffelgeschoss in Richtung Meierbrücke, und vier Geschosse plus Staffelgeschoss in Richtung Hansering. Unter den Häusern wird eine Tiefgarage für 230 bis 250 Autos gebaut. Hotel und Studentenwohnheim: Kleiner als ursprünglich geplant werden die beiden Spezial-Bauten. Darauf hat die Stadt bestanden, damit der Blick auf Lübecks Silhouette gewahrt bleibt. An der Meierbrücke entsteht ein Hotel. Es hat fünf Geschosse plus Staffelgeschoss auf der Hälfte der Dachfläche. Das Gebäude wird 17,5 Meter hoch, acht Meter niedriger als ursprünglich geplant. Auf der anderen Seite des Areals wird ein Studentenwohnheim errichtet. Seine Form erinnert an einen leicht gebogenen Kamm mit fünf Zacken. Es hat vier bis fünf Geschosse. Großer Park mit Wasserturm: Geplant ist außerdem ein 28 000 Quadratmeter großer Park mit verschiedenen Höhenniveaus, einem Spielplatz und einem Bolzplatz. Die Stadt sollte ursprünglich 1,3 Millionen Euro für die Neugestaltung dazugeben. So hatte es der Bauausschuss beschlossen. Da aber mehr Wohnungen gebaut werden, ist die finanzielle Beteiligung vom Tisch. Völlig unklar ist noch, wie der denkmalgeschützte Wasserturm genutzt wird, denn sein Durchmesser beträgt nur acht Meter. Müller: „Wir suchen noch Ideen.“ Lesen Sie auch Lübeck: Wo gibt es Baugrundstücke für Einfamilienhäuser? Lübecks neue Baugebiete: Hier können Sie bald bauen Neues Baugebiet in Lübeck St. Lorenz Süd: Güterbahnhof wird Wohnviertel Lübeck: Denkmalschutz für den Güterbahnhof? 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