Lübeck: Pestalozzi-Schule ist jetzt Kulturschule

Die kulturelle Bildung hat in Schleswig-Holstein auch in Zeiten der Pandemie nicht an Bedeutung verloren. Dieses Signal setzte am Freitag Bildungs- und Kulturministerin Karin Prien, als sie bei einer Feierstunde in der Pinneberger Johannes-Brahms-Schule die zehn neuen Kulturschulen im Land auszeichnete. Kulturelle Bildung „stärkt Kinder und Jugendliche, die von heute auf morgen zu Zeitzeuginnen und Zeitzeugen des Ausnahmezustands geworden sind und die jetzt Orientierung suchen“. Als einzige Lübecker Schule wurde die Pestalozzi-Schule mit zwei Standorten in St. Lorenz Nord ausgezeichnet. Kulturschule bietet Museumsbesuche, Musik und Workshops: „Wir machen viel Musik, haben neue Instrumente für den Musikraum, Sing-, Tanz- und Theater-AGs“, nennt Konrektorin und Kulturbeauftragte Marie-Sabine Gerber-Peters nur einige der Angebote. Es finden regelmäßige Museumsbesuche, Gastauftritte und Mitmachkonzerte statt, die Schule pflegt vielfältige Kooperationen – zum Beispiel mit der Musikschule der Gemeinnützigen, dem Theater Partout, dem Verein Mentor – Die Leselernhelfer, bietet Schreibworkshops, Werken, Nähen, Schach und Stimmcoaching an. Gefördert wird die Grundschule bislang von diversen Stiftungen. Alles, was Lübeck voranbringt: Jeden Montag gegen 18 Uhr in Ihrem E-Mail-Postfach. Hier kostenlos den Newsletter „Lübeck next“ bestellen! „Mit Hand, Herz und Kopf“: Die Bewerbung sei sehr aufwendig gewesen, sagt Gerber-Peters. „Aber jetzt geben uns die Anerkennung und der Name noch mehr Auftrieb.“ Überhaupt hat sie in ihrer Arbeit als Kulturbeauftragte der Grundschule festgestellt: „Je mehr man sich öffnet, desto mehr Unterstützung bekommt man auch.“ Schulleiter Stefan Bertram betont, „dass unser Konzept auch die Hand, Herz, Kopf-Devise unseres Namensgebers erfüllt und uns diese auch Anliegen ist“. Und der Konrektorin ist wichtig: „Wir versuchen, Kultur gerade auch an Kinder heranzutragen, deren Elternhäuser das nicht im Überfluss tun können.“ Viele Kooperationen, Deutsch für Mütter: Für das Fördergeld von jeweils 5000 Euro für die nächsten drei Schuljahre hat die Pestalozzi-Schule schon reichlich Verwendung. So sollen die bestehenden AGs aufrecht erhalten, eine zweite Lese- und Schreibwerkstatt installiert sowie eine Kunst- und Performance-AG eingerichtet werden. Dazu will die Schule eine Kooperation mit der Abteilung Elementare Musikpädagogik der Musikhochschule eingehen. Möglicherweise soll es auch eine Zusammenarbeit mit der Ballettschule Johannes Kritzinger, der Taschenoper, der Kunsttankstelle und der Vorwerker Diakonie geben. „Und wir möchten eine Projektwoche zum Thema ,Wir verschönern unsere Schule‘ machen.“ Besonders am Herzen liegt Marie-Sabine Gerber-Peters ein Projekt in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule: „Es geht um einen Deutschkurs für Mütter mit Migrationshintergrund.“ Während die Mütter Deutsch lernen, um gesellschaftlich teilhaben zu können, werden die Kinder betreut. Die Pestalozzi-Schule kann stolz sein, ist sie laut Ministerin Karin Prien doch eine von zehn Schulen landesweit, die auch die Funktion des Multiplikators im landesweiten Netzwerk der Kulturschulen und Kreisfachberaterinnen und -berater übernehmen. Lesen Sie auch Karstadt-Filialen in Lübeck schließen: Mitarbeiter zahlen die Zeche Tanzverbot und Sommer vorbei – Wo soll Lübecks Jugend noch Feiern gehen? Lübeck: Die Hochzeiten und Geburten im August Lübeck: Das sind die schlimmsten Radwege in St. Jürgen Verkehrsberuhigung in Lübecks Beckergrube: Macht der Versuch klug? Von Sabine Risch