Lübeck Statuen von Bismarck und Wilhelm I. werden restauriert

Zu Füßen der einstigen Heroen der Kaiserzeit wird gearbeitet. Seit dieser Woche werden die Bildnisse von Kaiser Wilhelm I. und seines Kanzlers Bismarck restauriert. Für Steinmetz Stefan Wolf ist dies eine sinnvolle Maßnahme. Lange geplante Restaurierung: Absackungen am Fundament, Umfassungen der Sockel weggebrochen und alles überzogen mit dem Schmutz von Jahrzehnten – es wurde Zeit etwas zu tun. „Seit Ende letzten Jahres ist die Restaurierung geplant gewesen“, sagt Irmgard Hunecke von der Lübecker Denkmalpflege. Bedingt durch Corona konnte erst jetzt gestartet werden. Die Lübecker Firma „Natursteinwolf“ ist mit den Arbeiten beauftragt worden. Kaiser Wilhelm wurde entwaffnet: Bei der Gelegenheit würden auch Graffiti aus jüngster Zeit von den Statuen entfernt werden. Wann Kaiser Wilhelm I. seinen Säbel wiederbekommt, sei hingegen noch unklar. „Bei den jetzigen Maßnahmen wird er nicht ersetzt“, sagt Hunecke. „Der Säbel muss schon vor längerer Zeit entfernt worden sein“, sagt Nicole Dorel, Pressesprecherin der Stadt. Wann genau, ließe sich nicht nachvollziehen. Die Polizei will den Fall prüfen. „Wir müssen sehr vorsichtig arbeiten“: „Teilweise hat der Sockel ein falsches Fundament“, sagt Stefan Wolf, Steinmetz und Inhaber der beauftragten Firma. Deshalb würde zunächst der Stufenbau des Sockels gesichert und verdübelt werden. Dann würde alles saniert und die Fugen neu vermörtelt werden. Schließlich würden Sockel und Bronzestatuen komplett gereinigt. Am Sockel aus schlesischen Granit würde mit heißen Dampf gearbeitet, an der Bronzestatue mit einem chemischen Verfahren. „Hier müssen wir sehr vorsichtig arbeiten und uns langsam vortasten“, sagt Wolf, „um die Patina der Statue nicht zu beschädigen“. Spätestens in zwei Wochen wolle man fertig sein – je nach Wetter. „Wir brauchen die Jungs“: Wolf findet es gut, dass die Statuen von Bismarck und Kaiser Wilhelm I. am Lindenplatz stehen. „Wir brauchen die Jungs“, sagt er. Sie seien wie ein Geschichtsbuch im öffentlichen Raum. Auf der einen Seite stünden sie für eine Geschichte, mit der man nichts mehr zu tun haben wolle. Auf der anderen Seite stünden sie für historische Tatsachen. „Sie zwingen uns, uns mit dieser Geschichte zu beschäftigen“, sagt er. Zudem zeugten die Statuen – beides Unikate – von großer Kunstfertigkeit. Nur auf dem Marktplatz hätten sie für Wolf nichts mehr verloren. Hövelnstraße: Autofahrer missachten massenhaft Sperrung Nach Protesten: Mehr Mülleimer am Drehbrückenplatz Bei Brüggen: Neue Brücke verzögert Kran-Abbau Lübecker Bauverein baut 207 neue Wohnungen Fehmarnbelt-Querung: Lübeck bekommt vollen Lärmschutz Grundsteinlegung für Doppelgebäude der Uni Lübeck Lübeck entlastet Familien mit mehreren Kindern Szenen wie aus einem Krimi: Polizeieinsatz in Lübeck Lübeck meldet drei weitere Corona-Infizierte Beckergrube in Lübeck: Radfahrer stürzen über neuen Kantstein Foto-Tipps vom Profi: So gelingt das perfekte Urlaubsbild Lübeck: Baden in der Trave bleibt untersagt Drehbrückenplatz: Lübecker klagen über Müll An der Untertrave Corona-Lockerungen: Lübecks Straßen fast so voll wie vor der Krise Lübecks neues Wohnviertel: An der Wasserkunst sind die ersten Häuser fertig So kommt der Corona-Kinderzuschlag in Lübeck an Ausbildungsmobil „Fiete“ informiert Schüler über Bauberufe Lesen Sie auch Rassismus-Debatte im Norden: Weg mit Bismarck-Denkmälern? Von Elmar Westerkamp