Lübeck: Verstärkte Corona-Kontrollen in den Supermärkten

Was am Wochenende noch in vielen Supermärkten zu beobachten war, nämlich der gemeinsame Einkauf mehrerer Familienmitglieder, ist seit Montag aufgrund der deutlich überschrittenen 200-er-Inzidenz nicht mehr erlaubt. Nur noch eine Person soll die Einkäufe erledigen, Ausnahmen sind Menschen, die Begleitung brauchen, oder Kinder unter 14 Jahren, die nicht anderweitig versorgt werden können. Für die Supermärkte eine zusätzliche Herausforderung, denn sie sind verpflichtet, das Verbot konsequent umzusetzen. Verstärkung des Sicherheits-Personals: Im Citti-Park sind derzeit drei Security-Männer unterwegs, die darauf achten, dass die Corona-Regeln eingehalten werden. „Wir versuchen jetzt noch mehr Sicherheitspersonal zu organisieren“, erklärt Center-Manager Sascha Warnken. Denn durch die neuen Corona-Maßnahmen in Lübeck gibt es noch mehr zu beachten: So dürfen Kunden auch Gastronomiebetriebe nur noch aufsuchen, um ihre Speisen zu einem vereinbarten Termin abzuholen. Nicht alle sehen die neuen Regeln ein: Carsten Gerdt, Leiter des Citti Marktes, hat kurzfristig noch einen weiteren Wachmann engagieren können – zusätzlich zu den beiden, die ohnehin schon vor Ort sind. „Das ist notwendig, denn es sehen nicht alle Kunden die neuen Regeln ein. Es kommt öfter zu Diskussionen“, berichtet Gerdt. „Die Leute fragen: Warum darf ich in Reinfeld mit meinem Partner einkaufen gehen, in Lübeck aber nicht?“ Deswegen stehen die Security-Männer am Eingang und sprechen alle an, die zu zweit unterwegs sind. Kontrolle trotz geringen Betriebs: „Das Haerder-Center ist momentan ziemlich leer, fast alle Läden haben geschlossen“, sagt Maureen Dangel, Managerin des Einkaufszentrums in der Innenstadt. Neben dem Rewe-Markt im Untergeschoss sind dort nur noch der Grieche Ardonius Feinkost, das Restaurant Asia Minh und die Confiserie Arko geöffnet. In dem Einkaufszentrum sind bereits seit dem ersten Lockdown zwei Security-Mitarbeiter vor Ort und kontrollieren, ob die Corona-Maßnahmen eingehalten werden: Jetzt achten sie darauf, dass sich vor den Läden keine Schlangen bilden und die Abstände überall eingehalten werden. Auch hier darf Essen nur noch kurz beim jeweiligen Geschäft abgeholt werden. Rewe im Haerder-Center: Mitarbeiter kontrollieren: Bei Rewe im Haerder-Center achten die Mitarbeiter des Marktes darauf, dass die neuen Corona-Regeln eingehalten werden: Nimmt sich jeder einen Korb? Geht jeder einzeln einkaufen? „Es war zu kurzfristig, um Security-Personal zu engagieren“, erklärt Marktleiter André Low. „Es ist zwar nicht sehr voll hier, aber in Zukunft müssen wir wahrscheinlich doch noch zusätzliche Wachmänner haben, die im Supermarkt kontrollieren.“ Luv-Center: Sicherheitspersonal an den Eingängen: Auch im Luv-Center wird der Zugang der Kunden an den beiden Eingängen durch Sicherheitspersonal geregelt. Die Besucher werden informiert, welche Regeln in den einzelnen Geschäften gelten. Zu erklären gibt es allerdings nicht viel: Die Restaurants und die Stadtbäckerei Junge im Center haben geschlossen. „Dies ist auch der aktuellen Situation mit wenig Laufkundschaft geschuldet“, erklärt Pressesprecherin Simone Settergren. Geöffnet haben Edeka Martens, der Bäcker Knaack und Niederegger. Hier kontrolliert der Chef selbst: Für Sven Krause, Inhaber des Edeka-Marktes am Hansering, hat sich am Montagmorgen gar nicht so wahnsinnig viel geändert. „Wir haben ohnehin das System ,Flow Control', das zählt, wie viele Menschen im Laden sind und warnt, wenn es zu viele sind.“ Doch seit Montag hat sein Markt nicht mehr zwei Ein- und Ausgänge, sondern nur noch einen Eingang und einen Ausgang. Und er selbst stehe den ganzen Tag in der Obst- und Gemüseabteilung, um darauf zu achten, dass nicht die ganze Familie gemeinsam einkauft. Gegebenenfalls werde er auch Stammkunden ansprechen, sagt Krause, denn: „Wir müssen das Verbot durchsetzen – wir halten uns an die Verordnung.“ „Kunden reagieren verständnisvoll“: Sein Kollege Thomas Lege von Edeka in der Ziegelstraße hat „seit Oktober ohnehin Security im Laden“, die nun angewiesen sei, den Einlass zu kontrollieren. Aber: „Viele unserer Kunden wussten am Montagvormittag noch nichts von der neuen Regel“, so Lege, „wir sprechen die Kunden an und weisen darauf hin. Bisher waren alle sehr verständnisvoll.“ Kontrolle an der Tür und im Markt selbst: Der Rewe-Markt in der Moislinger Allee hat seit mehreren Monaten einen „Doorman“ im Eingangsbereich stehen, der Kunden freundlich grüßt, schaut, ob die Maskenpflicht eingehalten wird und nun auch das Mehr-Personen-Einkaufsverbot. „Außerdem haben wir jetzt entsprechende Aufkleber auf der Tür“, sagt Marktleiter Sven Rocksien, und seine Mitarbeiter seien ohnehin alle in die Kontrollen involviert. Lesen Sie auch Corona-Inzidenz über 200: Bleiben Sie zu Hause, bittet Lübecks Bürgermeister Corona: 211 Neuinfizierte in Lübeck am 21.12.2020 Lübeck: Corona-Verdacht an den Feiertagen - Was ist zu tun? Biomarkt: Studierende in der Einlasskontrolle: Auf externe Kräfte – nämlich Studierende – am Eingang setzt auch der Landwege-Biomarkt in der Ziegelstraße. Zudem seien Plakate am Laden angebracht. „Wir haben eine Einlasskontrolle“, sagt Landwege-Geschäftsführer Klaus Lorenzen, dennoch hänge es „stark vom Mitwirken der Kunden ab“. Denn eines ist klar: Wenn beispielsweise Mitglieder einer Familie in kurzen Abständen nacheinander den Biomarkt betreten, sei das schwer zu kontrollieren. Doch er glaubt an die Vernunft und das Verantwortungsbewusstsein der Landwege-Kunden. Lorenzens Erfahrung der vergangenen Wochen: „Die meisten kaufen ohnehin alleine ein.“ Von Nina Lennartz und Sabine Risch