Lübeck: Wegen Corona-Lockdown schließen Geschäfte

Es ist beschlossene Sache: Der Lockdown in Schleswig-Holstein kommt ab Mittwoch, 16. Dezember, und soll bis 10. Januar andauern, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen. Vor dem Weihnachtsgeschäft müssen damit einher auch die Läden im Norden schließen. Was bedeutet das für die Kunden? Wir haben uns in der Lübecker Innenstadt umgehört und Reaktionen zum Lockdown vor Weihnachten gesammelt. Volle Innenstadt vor dem Lockdown? „Ich halte die Maßnahmen für angebracht“, sagt Matthias Entelmann aus Lübeck. Der Internist und Allgemeinmediziner werde jetzt seine Lebensmittel gezielter und seltener einkaufen. Mit Blick auf die bevorstehende Bescherung an Heiligabend glaubt er, dass mehr Menschen ihren Einkauf online bestellen werden. Nicole Michaels findet es schade, dass der Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft jetzt nicht mehr mitnehmen könne. „Die Einzelhändler leiden drunter. Aber anders kriegt man die Pandemie nicht in den Griff“, sagt die Lübeckerin. Mit ihrer Tochter werde sie am Montag noch einmal in die Stadt Weihnachtsgeschenke einkaufen gehen. Lesen Sie auch: Lockdown in Schleswig-Holstein: Das gilt über Weihnachten für Familien und Besuche Einzelhandel vor Lockdown: Staat will Milliarden Euro geben, Händlern reicht das nicht Corona-Lockdown: Bürgermeister Lindenau plant Ausgangssperre für Lübeck „Es wird noch mal voll werden“, befürchtet die 51-Jährige mit Blick auf die beiden letzten Tage vor Weihnachten, an denen die Läden noch geöffnet sind. In Zukunft wird sie im Internet bestellen. „Man wird jetzt gezwungen, online zu kaufen“, sagt Michaels. Bridget und Ainsley Hansen greifen für die Geschenke auf Amazon zurück. Allerdings nutzen Mutter und Tochter die Tage vor dem Lockdown, um in Lübeck zu shoppen. Denn Bridget Hansen sagt: „Ich habe noch gar kein Geschenk.“ Eigentlich wollten die gebürtigen Amerikanerinnen in den USA Geschenke kaufen, doch Corona hinderte sie daran, in die Heimat zu fliegen. Ainsley Hansen findet die Schutzmaßnahmen aber berechtigt. „Besser jetzt den Lockdown, um dann schnell wieder zur Normalität zurückzukehren. Wir wollen nicht krank werden“, sagt die 16-jährige Schülerin. Weihnachtsgeschenke sind zweitrangig dieses Jahr: Der 84-jährige Friedrich-Karl Kümmel findet den Lockdown auch vor Weihnachten besser. „Das ist vernünftig“, sagt der Bad Oldesloer. Unter dem Weihnachtsbaum wird die Familie Kümmel gedanklich enger zusammenrücken. „Wir werden im kleinen Kreis feiern“, erklärt Sohn Stefan Kümmel und hält Geldgeschenke dieses Jahr für eine Alternative. Für seine Partnerin Cornelia Brandt tritt das Thema Geschenke 2020 in den Hintergrund. Die Krankenschwester sagt: „Das ist zweitrangig. Es sollen nicht noch mehr Menschen sterben.“ Von Beke Zill

Lübeck: Wegen Corona-Lockdown schließen Geschäfte - das sagen die Kunden